Die Volksdeutsche Bewegung fordert den wirtschaftlichen Anschluss an Deutschland und die Ausschaffung aller Juden


Anonymes Flugblatt der Volksdeutschen Bewegung [1]

o.D. (Anfang Januar 1939)

An alle Kameraden!

Nach Abschluss des glücklichsten und erfolgreichsten aller deutschen Jahre schritt unser grosses deutsches Brudervolk im Reiche mit tiefem Dank an den Allmächtigen ins neue Jahr, hoffnungsfroh und zuversichtlich wie kein anderes Volk der Erde.

Es ist selbstverständlich, wenn alle artbewussten Volksgenossen in Liechtenstein mit ihren Brüdern im Reiche Freude, Zuversicht und Hoffnung teilen. Unser Hoffen wird sich erfüllen als Ergebnis des vorbehaltlosen Kampfes aller Gutgesinnten. Diesen Kampf werden wir führen auf Biegen und Brechen. Unser reines heiliges Wollen birgt die einzig mögliche Rettung unserer Heimat und ihres deutschen Volkstums in sich. Unsere ersten und notwendigsten Aufgaben sind:

  1. Lostrennung unseres Landes von dem unmöglich gewordenen Schweizer-Wirtschaftskörper und Anschluss an den reichsdeutschen Wirtschaftsraum.
  2. Restlose Befreiung unseres schönen Landes von den Juden, dieser aus aller Welt bei uns eingedrungenen Zigeunerbande. Liechtenstein wird erst wieder Heimat, wenn es judenfrei geworden ist. Diese Judenbrut macht sich augenblicklich in Liechtenstein in solchem Masse breit, wie dies vom liechtensteinischen Volke unter keinen Umständen weiter geduldet werden darf. Die von diesen jüdischen Schmarotzern angewandte Taktik treibt in Liechtenstein besonders starke Blüten. Stete Verhetzung des Volkes zu sinn- und planlosem Parteigezänke, Züchtung masslos verhetzter Banden, die sich mit Judengeld besaufen und dann auf offener Strasse deutschbewusste Menschen feige niederschlagen und gemein misshandeln. Politische Vergewaltigung finanziell bedrängter Volksgenossen war und bleibt eine jüdische Methode. Der jüdische Hohn auf unser Volk aber zeigt sich in fürchterlicher Vollendung, wenn Träger der Staatgewalt in äusserst verbrecherischer Brutalität Knüppel und Revolver ziehen und an bestem, blutbewusstem Volksgenossen zu Prügelbanditen im Dienste Alljudas werden.

Klein und verwerflich ist das Buhlen von Liechtensteiner Politikern und Staatsmännern um die schweizerische Gunst. Dies ist der Ausdruck der eigenen Ohnmacht und des niedrigen Sklavensinnes jener Menschen.

Wir achten im deutsch-schweizerischen Volke unsere alemannischen Stammesbrüder und sind diesen freundlich gewogen. Doch sehen wir klar die unbezwingbare Tiefkurfe, welche die kommende Zeit in die Wirtschaft dieses Nationalitätenstaates ziehen wird und rechtfertigen damit voll und ganz unsere wirtschaftliche Neuorientierung.

Deshalb Kameraden stehen wir als tapfere Soldaten auf "Deutschlands Wacht" [2], in stetem unermüdlichem Kampfe gegen alle Gefahren unserer Heimat.

Nichts kann uns rauben, Liebe und Glauben zu unserem Land, es zu erhalten und zu gestalten sind wir gesandt!

Mögen wir sterben, unseren Erben gilt dann die Pflicht es zu erhalten und zu gestalten, deutsches Land stirbt nicht! [3]

Sieg Heil!

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[1]  LI LA J 007/S 072/064/Fasz. 1/IV/002. Weitere Flugblätter in LI LA J 007/S 072/064/Fasz. 1/I/005 ("An alle Gutgesinnten Liechtensteins!"), LI LA J 007/S 072/064/Fasz. 1/IV/003 ("An unsere Frauen und Mütter!").
[2] Zitat aus der zweiten Strophe der damaligen Landeshymne: "Wo einst Sant Luzien / Frieden nach Rätien / hineingebracht, / dort an dem Grenzenstein / und längs dem jungen Rhein / steht furchtlos Liechtenstein / auf Deutschlands Wacht."
[3] "Nichts kann uns [...] stirbt nicht!": Vom Nationalsozialismus vereinnahmtes Gedicht von Karl Bröger.