Das "Liechtensteiner Volksblatt" kündigt die Einweihung des Klosters der "Anbeterinnen des Kostbaren Blutes" in Schaan an


Artikel im "Liechtensteiner Volksblatt" [1]

20.7.1935

Die Einweihung des St. Elisabethinstituts in Schaan

Unserm hochwst. Bischof Laurentius Matthias Vincenz herzlichen Willkomm im Lande. Wir freuen uns, unsern Oberhirten anlässlich der Einweihung des Klosters der Schwestern vom Kostbaren Blute wieder einmal im Lande begrüssen zu können.

Am Sonntag, den 21. Juli, soll das St. Elisabethinstitut die kirchliche Weihe erhalten. Unter grossen Mühen und Opfern haben die Schwestern v. Kostbaren Blute sich in Schaan eine Heimstätte geschaffen. Als im Laufe der letzten drei Wochen die Schwestern den Stolz über die Talschaft blickenden Bau bezogen, hörten wir so oft das Wort, dass sie sich freuen, heimkehren zu dürfen ins neue Heim, das zugleich Mutterhaus werden soll. Dieses Haus soll, wie der hochwst. Herr Bischof schon bei der Grundsteinlegung sagte, ein Haus des Gebetes und des Opfers werden. So wird der Segen des Gebetes, das die Schwestern in dem trauten Hauskapellchen verrichten werden, hinaus sich ergiessen über das Land. Unser Wunsch geht auch dahin, dass der heilige Klosterfrieden, d. in diesem trauten Heime herrscht, sich hinausbreiten möge übers ganze Land.

Aber nicht nur eine Stätte des Opfers und des Gebets soll diese Gnadenstätte sein, es soll auch eine Lehranstalt für Töchter und damit eine Bildungsstätte für die Jugend werden. Den Töchtern ist hier Gelegenheit geboten, eine gediegene Ausbildung für den späteren Beruf einer Hausfrau zu erhalten. So wird sich der Segen von diesem Haus auch ergiessen in die Familien. Neben der hauswirtschaftlichen Ausbildung wird nach dem Lehrplan auch jene Bildung des Herzens vermittelt werden, die in der heutigen Zeit so besonders angezeigt erscheint. Ebenso ist Gelegenheit geboten, sich auch in Musik und Sprachen auszubilden. Den ambulanten Krankendienst üben die Schwestern wie bisher im ganzen Ländchen aus.

Bereits am Samstagabend wird der hochwürdigste Herr Bischof im St. Elisabethinstitut eintreffen und dort Wohnung nehmen. Am Sonntag um halb 7 Uhr wird die Weihe des Altares, der Kapelle und des Hauses vorgenommen. An diesen Weiheakt an schliesst sich die hl. Messe des hochwst. Bischofs. Um 9 Uhr ist feierliche Einkleidung dreier Jungfrauen. Sie erhalten das Ordenskleid, dann ebenso die Feier der ersten Profess dreier Novizinnen, die ihr Gelübde in die Hände der ehrw. Mutter Provinzialin [Paulina Schneeberger] ablegen werden. Weiter werden acht junge Bräute Christi ihre ewige Profess ablegen. Mögen diese jungen Herzen eine Zierde des Ordens werden.

Daran anschliessend wird der hochwst. Bischof zur versammelten Ordensgemeinde sprechen u. der hochw. Hr. Pater Gregor Jussel, Provinzial der Missionäre vom Kostbaren Blute, ein levitiertes Hochamt halten.

Nachmittags drei Uhr soll die die Glockenweihe mit Ansprache und Segen stattfinden. Als Glockenpatinnen wurden ausersehen Frl. Maria Risch, Tochter des Vorstehers Ferdi Risch und Frl. Luise Frick, Tochter des Baumeisters Johann Frick von Schaan.

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[1] L.Vo., Nr. 85, 20.7.1935, S. 1f. Vgl. auch L.Na., Nr. 58, 17.7.1935, S. 1 ("Das Kloster").