Der Landtag befasst sich mit der Erschliessung neuer landwirtschaftlicher Verdienstquellen


Protokoll der nichtöffentlichen Landtagssitzung, nicht gez. [1]

28.12.1933

Dr. [Wilhelm] Beck: Ich hätte noch eine Anregung zu machen. Es gibt bekanntlich verschiedene landwirtschaftliche Artikel, die die Schweiz einführen muss, so die künstlichen Schwämme, wovon sie im Jahre für 12 Millionen einführt. Tabak erzeugt sie zwar, aber viel zu wenig. Ferner wäre auch Flachs heute nicht schlecht für den Handel. Eine grosse Frage ist auch Akklimatisierung der Soja-Bohne. Ich möchte beantragen, dass man einen Kredit für die Anstellung eines tüchtigen Handelsgärtners oder dergl. bewilligt, der die Leute zu unterrichten hätte und dann auch für den Absatz besorgt wäre. Es wäre diese Anstellung eines tüchtigen Fachmannes nur für einige Zeit gedacht. Man sollte den Leuten praktisch an Hand von Beispielen zeigen, dass aus dem Boden dies und jenes herauszuwirtschaften wäre. Wir müssen den Zollanschluss ausnützen, wo es nur geht.

Nachdem noch eingehend von einzelnen Abgeordneten im Gegenstande debattiert wird, beschliesst der Landtag auf Anregung des Abg. Peter Büchel, den Ing. [Albert] Schmidinger von Bregenz im Laufe des Jahres einmal einzuladen, vor dem versammelten Landtage über evtl. Möglichkeiten von Erschliessung neuer Verdienste aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu referieren. [2]

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[1] LI LA LTP 1933/141.
[2] Das Referat von Ing. Schmidinger von der Vorarlberger Bauernkammer fand am 18. Januar 1934 in der Konferenzbesprechung des Landtags statt (LI LA LTP 1934/002). Vgl. auch das Exposé von Schmidinger aus dem Jahr 1933 betreffend den Feldgemüsebau im Fürstentum Liechtenstein (LI LA RF 131/325).