Rudolf Steinbrüchel und Fridli Arzethauser entscheiden in einem Grenz- und Nutzungskonflikt zwischen Triesen und Gretschins. Sie legen den Grenzverlauf fest und erlassen Regelungen zur Zäunung und Viehpfändung im Grenzgebiet.


1. Juni 1506

Nachdem sich ein unter dem Vorsitz der beiden Obmänner und ehemaligen Landvögte im Sarganserland, des Zürcher Ratsherrn Rudolf Steinbrüchel und des Glarner Ratsherrn Fridli Arzethauser, tagendes Gericht, bestehend aus Anton Thy von Flums, Landammann im Sarganserland, Johann Sturen von Feldkirch, Hans Tut von Walenstadt und Ulrich Zwingli, Ammann von Wildhaus, auf kein Urteil betreffend die Grenz- und Nutzungskonflikte zwischen Triesen und Gretschins einigen konnte, entscheiden die beiden Obmänner die strittige Angelegenheit selbst. Der umstrittene Grenzverlauf wird neu festgelegt und durch einen zusätzlichen Marchstein gesichert, und zur Verhütung künftiger Konflikte werden Regelungen bezüglich der Zäunung und der Viehpfändung im Grenzgebiet vereinbart. [1]

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[1] Or. (A), GA T U45 – Pg. 51,8 / 25,5 cm – Plica 4 cm – Siegel von Rudolf Steinbrüchel und Fridli Arzethauser in Holzkapseln anhängend – Siegelbeschreibung und Abbildung siehe: Liesching / Vogt, Siegel. In: JBL 85 (1985) Nr. 237, S. 182 (Rudolf Steinbrüchel) und Nr. 238, S. 182 (Fridli Arzethauser) – Rückvermerk: Spruchbrieff betreffend die marchen gegen den Wartaueren. N. [(gestr.) 4] 6. Anno 1506 jar datiert worden. Von anderer Hand: Spruchbrieff gegen den Wartauer. Oben rechts: 1506 – Restauriert 1984.
Abschrift: (B), GA T Urkundenbuch (mit um 1800 angefertigten Abschriften) S. 94ff.
Erwähnt: Büchel, Pfarrei Triesen. In: JBL 2 (1902), S. 181f. (mit ausführlicher Inhaltsangabe) und S. 197.
Regest: Schädler, Regesten Gemeindearchive / Alpgenossenschaften. In: JBL 8 (1908) Nr. 28, S. 114.
Zur Sache vgl. auch GA T U24 (Urk. v. 27. Januar 1552).