Johann Peter Rheinberger antwortet auf den Brief bezüglich Unerstützungsbeiträge für seinen Sohn Joseph und gibt den Kassastand bekannt.


Brief Vater Johann Peter Rheinberger an Prof. Julius Maier


Vaduz den 8. Dez. 1854
Wohlgeborener, verehrtester Herr Professor!
Auf Ihr werthestes Schreiben vom 29ten v. Monats in Betreff der Unterstützungsbeiträge für meinen dort weilenden Sohn Joseph muss ich es ganz Ihrem gütigen Ermessen anheim stellen, wie Sie ihm selbe wollen zukommen lassen. Für jeden Fall aber dürfte es, um Ihre Maassnahmen hiernach treffen zu können, nothwendig sein, Sie mit dem muthmaasslichen Kassastand des Joseph etwas näher bekannt zu machen.
Bei seiner Abreise von Hause habe ich ihm 90 fl mitgegeben.
Hiervon hat er die Unkosten bestritten mit 10 fl 48kr
für einen Hut und Überrock ausgegeben 14 fl -
für Kost und Quartir auf zwei Monat, nämlich bis 15. Jäner in vorhinein ausgezahlt 48 fl (vielleicht nur 44 fl)
für Holz zur Zimmerbeheizung 8 fl
zusammen 80 fl 48kr
Es sind ihm sohin nur noch geblieben . . . 9 fl l2kr
zähle ich aber zu diesem Rest die ihm vom Hr. Pfarrer in Türkenfeld überschikten 10 fl -
die ihm von Ihnen für den Monat November behändigten 13 fl 30 kr
dann noch weitere von Hause miterhaltenen . . 8 fl -
so dürfte sein Kassastand noch in 40 fl 42kr
bestehen; wenn nicht etwa mir noch unbekannte nothwendige Ausgaben meine Rechnung stören. Für das nächst wieder zu zahlen kommende, 2. Monat-Kostgeld werde ich ihm den nothwendigen Betrag bis 15ten Jäner überschiken. Die Nachricht dass der Knab fleissig sei hat mich sehr gefreut. Gott gebe dass er es fernerhin bleiben werde, um sich der genossenen Unterstützungen würdig zu nachen.
Indem ich Ihnen verehrtester Herr Professor! mein Kind in allen seinen Anliegen bestens empfehle, bitte ich schliesslich nur noch meinen wiederholten Dank, den ich Ihnen aus wärmstem Herzen bringe, so wie meine nie erlöschende Hochachtung genehm halten zu wollen.

Mit dem herzlichsten Gruss von mir und dem Sohn Lieutenant Ihr dankbarster Freund J.P. Rheinberger, Rentmeister.
Meine Angelegenheiten in dienstlicher Beziehung scheinen sich zu meinen Gunsten enden zu wollen.

______________