Josef G. Rheinberger erhält ein Ehrenzeugnis von der Mozart Stiftung in Frankfurt.


Brief mit Ehrenzeugnis für Josef G. Rheinberger von der Mozartstiftung
5. August 1856, Frankfurt a.M.


…Möge das Zeugniss selber von recht gutem Erfolge für Sie sein: Stets werden wir die günstige Gestaltung Ihrer Verhältnisse mit Vergnügen vernehmen, u. stets wird es uns ein freudiges Bewusstsein gewähren, wenn wir uns sagen dürfen, dass auch wir nach Kräften unser Schärflein dazu beigetragen haben.


Ehren = Zeugnis
Herr Joseph Rheinberger, aus Vaduz, im Fürstenthum Lichtenstein, ist bei der Bewerbung um das von dem unterzeichneten Verwaltungs Ausschuss zu vergebene Stipendium der Mozart Stiftung zu Frankfurt a./M. sowohl bereits vor 5 Jahren, im J[ahre] 1851, wie jetzt neuerlich als Mitbewerber aufgetreten u. hat beide Male durch die Gediegenheit der eingereichten Probe= Arbeiten sich von Seiten der erwählten Preisrichter eine ehrenvolle Erwähnung zu verschaffen gewusst, so zwar, dass besonders bei der letzen Bewerbung seine Arbeit von sämtlichen Preisrichtern: Kapellmeister Esser in Wien, MusikDirector M. Hauptmann in Leipzig u. MusikDirector Messer in Frankfurt a./M. als eine vorzügliche anerkannt u. der gekrönten zunächst u. dicht angereiht wurde.
Unter solchen Umständen erkennen wir es als eine Pflicht der Gerechtigkeit, der wir uns mit wahrem Vergnügen entledigen, auf die reichen musikalischen Anlagen u. auf die hoffnungsvolle Befähigung des Hr. Joseph Rheinberger nachdrücklich hinzuweisen, u. ihn Allen, denen es durch Stellung oder Einfluss vergönnt sein dürfte, mit irgend welcher Beihülfe oder Unterstützung auf die fernere Entwicklung u. Ausbildung seines schönen Talentes hinzuwirken, mit voller Überzeugung u. auf's angelegentlichste zu empfehlen.
Der Verwaltungs-Ausschuss
der
Mozart Stiftung zu Frankfurt a./M.
Dr. Ponfick, Präsident D.A Giar, Sekretär
Frankfurt a./M. d. 5ten August 1856

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