J. G. Rheinberger schreibt an Franz Bonn bezüglich "Der sieben Raben"


J. G. Rheinberger an Franz Bonn:

München, 16. Mai 1869.

Lieber Herr Bonn!
Wenn es Gottes Wille ist,
wenn alles bis dahin gut geht,
wenn keine Sängerin unpässlich wird,
wenn Herr Vogel nicht heiser vom rheinischen Musikfest
                                                      heimkommt,
wenn die Decorationen, die man hätte malen können,
                noch rechtzeitig trocken werden,
wenn Alle ihr "Sach“ richtig auswendig können,
wenn kein unberechenbares Elementar- oder anderes Ereigniss
                                                                dazwischen kommt,
wenn " " wenn etc. etc. wenn -- -- --
d a n n - (aber auch nur d a n n)
werden nächsten Sonntag, den 23. Mai die "7 Raben" flügge,
wozu Sie, als halbpartiger Raben-Vater,
geziemend eingeladen sind.

Das Textbuch konnte ich bis dato noch nicht fertig geschickt erhalten, werde Ihnen aber das erste Exemplar unter Kreuzband zusenden.

Bis dahin und darüber hinaus

Ihre ergebenste andere Rabenvater-Hälfte

Jos. Rheinberger.

Besetzung.

Herzogin Matilde - Frau Diez
Roderich, deren ungerathener Sohn - Herr Vogl
Elsbet, die leidende Unschuld - Frl. Stehle
Hubert, ein alter Diener von rührender Anhänglichkeit und
             Besitzer der Ehrenmedaille - Herr Bausewein
Die sieben Brüder - (wurden mir bisher noch nicht vorgestellt)
Die Fee, welche glücklicherweise gerade noch recht kommt
              - Frl. Ritter
Volk I., II. und III. Classe - (Edelleute, Bürger und
Bettelleute etc. etc. etc. etc. etc. etc.)

______________