Friedrich Gernsheim schreibt an Josef Rheinberger bezüglich der Wallenstein-Symphonie und der "Sieben Raben"


Friedrich Gernsheim an Josef Rheinberger:


Sehr werther Herr College!

Entschuldigen Sie, dass sich die Rücksendung der Orchesterstimmen Ihrer Wallensteinsymphonie etwas verspätet hat, ich wollte sie jedoch nicht abgehen lassen, ohne einige Zeilen hinzuzufügen, um Ihnen zu sagen, welch' günstige Aufnahme Ihr Werk bei der Aufführung in der musik/alischen/Gesellschaft gefunden und wie sehr es uns Alle gefreut und interessirt hat, es kennen zu lernen. Haben Sie besten Dank, uns durch Ihr freundliches Einsenden der Orchesterstimmen diese Freude bereitet zu haben.

Durch meine Mutter erfahre ich, dass Sie im September zur Aufführung Ihrer Oper nach Mannheim gehen werden. Da ich den grössten Theil meiner Ferien in Worms zuzubringen gedenke und diese in die Zeit Ihres Aufenthaltes in Mannheim fallen werden, so hoffe ich, dass wir uns bei dieser Gelegenheit sehen und von unserer mehrwöchentlichen Nachbarschaft profitiren werden, um uns recht oft zu sehen.

Indem ich Sie bitte, mich Ihrer Frau Gemahlin zu empfehlen, grüsse ich Sie auf's collegialischste und bin Ihr ganz ergebener

Fr. Gernsheim.

Cöln, 21.7.69.

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