Max Stahl schreibt an Rheinberger bezüglich des Textbuches zu Thürmers Töchterlein


Max Stahl schreibt an Rheinberger wegen des Textbuches zu Thürmers Töchterlein:


Geehrtester Herr Professor!

Schleunig hinkt mein Libretto nach in die grünen Wälder und Berge und bittet, dass Sie es an einem trüben Regentage, wenn die Langeweile im Nebelmantel zum Fenster hereinguckt, auf ein Stündchen in seinem neuen Gewande ansehen möchten. Vielleicht gelang es mir, den Eingang charakteristisch, kurz und auf die Handlung ungesucht überleitend zu zeichnen. Auch Heinrich steht nun, wie ich glaube, auf eigenen Füssen, gesund, keck, aber gut.- Absichtlich liess ich die Randglossen Heigel's stehen; sie fordern wenigstens zum Nachdenken auf.

Nun Gott befohlen mit der Bitte, mich Ihrer Frau Gemahlin bestens zu empfehlen. Unter dem Ausdrucke grösster Hochachtung

Ihr ergebenster Max Stahl
München,den 8. August 1869

P.S. Soeben lese ich in der jüngsten Nummer der "Propyläen", dass Meyerbeers berühmtes: "Ha, das Gold ist nur Chimäre!" der historischen Musik des Münchener Schäfflertanzes entnommen ist!!

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