Wilhelm Kienzl bittet um eine Aufnahme als Schüler bei Rheinberger


München, 13. April 1880

 

München, 13. April 1880.

Geehrter Herr Professor!

Durch vielfache Beschäftigung abgehalten, komme ich erst jetzt dazu, meinen Vorsatz auszuführen, Sie nämlich mit wenigen Zeilen um eine baldige, bestimmt, wenn auch kurze Antwort zu ersuchen betreffs des Ihnen schon einmal (Anfang März) vorgebrachten Anliegens.

Glauben Sie also wirklich, dass es vollkommen zwecklos sei, bis zum Juli - wo Sie, wie Sie mir sagten, abreisen - von nun an in der Woche einmal mit Ihnen contrapunktisch zu arbeiten oder nicht? - Sie kennen das Vertrauen, welches ich in Sie, geehrter Herr Professor, setze.

Ich bitte Sie also offen Ihre Meinung über diesen Punkt nochmals zu sagen; vielleicht haben sich Ihre Zeitverhältnisse doch zu meinen Gunsten geändert.

Mit der Versicherung meiner grössten Hochachtung

Ihr sehr ergebener

Dr. Wilhelm Kienzl.

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