In einem langen Brief redet Rheinberger über verschiedenste Themen.


München 7. 9. 00.

Sehr verehrte Freundin!

"Schon wieder ein Brief" - werden Sie denken! ja, und hoffentlich noch nicht der letzte - habe ich doch noch nicht all Ihre Bemerkungen beantwortet. Was Sie über Ihr Thun und Treiben mittheilen, interessiert mich Alles, auch Ihr Antheil an dem charitativen Wirken; wir haben dergleichen auch hier in Fülle und bin ich' Mitglied gar vieler solcher Vereine - natürlich ohne persönliche Bekanntschaft der Baby's. Sie versichern keinen "Humor" zu haben. Ach! der Begriff dieses Wortes ist gar weit; ich z. B. abstrahiere ihn ganz von der Lustigkeit, ja sogar schon von der Fröhlichkeit (Dickens war einer der genialsten Humoristen - haben Sie sein herrliches "Blackhouse" gelesen?) und möchte ihn durch "trotzdem" übersetzen. Wir sind in einen ernsthaften schriftlichen Gedankenaustausch gerathen, ohne je fünfzig Worte persönlich gewechselt zu haben; auch darin liegt im edlen guten Sinn Humor. Ernsthaften Humor bethätigt z. B. Beethoven in gar vielen seiner Kompositionen. Auch in manch Mozart'schem Stücke ist ernsthafter Humor, dem sogar die Thränen nicht ferne sind. Hierin ist natürlich die Musik dem Worte weit "über". Sie nennen sich mit Vorliebe "unmusikalisch" - ich kann das aber nicht glauben - Sie wollen wahrscheinlich sagen: nicht ausübend musikalisch. Habe ich nicht Recht? - Welche von den Stifterschen Studien[1] mir am Besten gefallen? Eigentlich Alle; es liegt der Zauber eines schönen Herbstabends mit seinen Sommerfäden; dem leise flüsternden Wind, der das Fallen des gelben Laubes beschleunigt - jene unsagbar süsse Melancholie, die dem Herzen gleicherweise wohl und weh thut, darüber ausgegossen. Es ist eben jene Stimmung, die wieder nur in der Musik entsprechenden Ausdruck findet; man versenkt sich in die fernen goldenen Tage der Jugend, sieht das Aufsteigen und Scheitern so mancher Hoffnung, empfindet den furchtbaren unerbittlichen Ernst und die Tragik des Lebens - und zwar ohne Bitterkeit, der die Alles lindernde Zeit den Stachel genommen. Wohl können Sie das verstehen, aber noch nicht mitfühlen; Sie sind noch im Mai, in der mir so fernen goldenen Jugendzeit, die man erst recht zu schätzen weiss, wenn man den Gegensatz erfahren und gekostet. Ich aber stehe schon im Spätherbst - ich sehe ein Blatt um das andere sich färben, welken und lautlos abfallen - ja, ich kann in Wahrheit sagen: "Es rauscht das rothe Laub zu meinen Füssen". Es ist dies keine Klage, denn die Entfernung in der Zeit verblasst und versöhnt endlich Manches, was feindlich schien. Um wieder auf Stifter zu kommen, so ist sein Styl auch keusch und kristallen, seine Detailmalerei feinfühlig, oft fast kleinlich, aber meist entzückend, die Tragik des Lebens nie beleidigend. - Der Schriftsteller aber, der mich in der Jugend am tiefsten berührte und dessen Romantik grossen Einfluss auf mein Schaffen ausübte, war Walter Scott.[2] Wenn auch später vom Klassizismus beeinflusst, blieb ich doch in meiner besten Arbeitszeit der Romantik treu - es sind eben doch die Jugendeindrücke bestimmend. Der moderne Realismus in Musik, Malerei und Literatur ist mir ein Gräuel; er wird aber auch in ein paar Jahrzehnten ausgewirtschaftet haben. Sie werden es erleben, ich wohl nicht mehr, denn seit der Zeit, da ich als zwölf jähriger Bub, keck und frisch in's Leben hinausschauend, nach Bayern kam, sind schon 49 Jahre verflossen - die Rechnung ist leicht gemacht! Soviel Gutes, Schönes und Liebes (wie ich dankbar anerkennen muss) mir unverdient in dieser langen Zeit erblühte, so möchte ich sie doch nicht noch einmal durchleben. Jemand schrieb mir... "doch bleibt von einem Augenblick uns immer die Erinnerung" - das ist sehr wahr; ja ich möchte noch weiter gehen und aus Erfahrung beifügen: von allem Guten, was man im Leben genossen, ist die Erinnerung das Beste, weil dauernd. -

Wie Sie sich's leicht denken können bin ich in der Lage, viel korrespondieren zu müssen; weit über fünfhundert meiner Schüler sind in allen Gegenden der Windrose zerstreut. Unter diesen sind mir doch gar viele treu geblieben, schicken mir ihre. Arbeiten zu, wollen dafür belohnt und ermuntert sein, wünschen oft Rath, Zeugnisse, Empfehlungen - da ist es nun gut, dass ich die Abende für mich habe; aber Sie, meine verehrte Freundin! werden es begreiflich finden, dass ein so langer Brief wie dieser, seit Jahren nicht meiner Feder entflossen, und daraus schliessen, wie überaus lieb und werth mir unsere kleine Korrespondenz ist; ich bin eben sehr viel allein und manchmal möchte man sich doch ein wenig mit einem Freunde zwanglos ausplaudern. Gute Bekannte und freundschaftliche Beziehungen habe ich massenhaft - aber Freunde? ach, die sind selten! Sie haben einmal in Kreuth zu einem Tischnachbar (der leider nicht ich gewesen) die scherzhafte Bemerkung gemacht, dass die dortige Luft boshaft mache. Wie in einem Scherze gar oft ein wahrer Kern steckt, so trifft auch ihr Wort zu, d. h. Luft als Sphäre gesetzt. Die oft gar seltsam zusammengewürfelte Gesellschaft, von der (fast) ein Jeder bemüht ist, neben ausgiebiger Stillung des Appetit's auch sonst von der vorteilhaftesten Seite sich bemerkbar zu machen, oder einem vis-a-vis zu imponieren und Titeln sich bombardieren zu lassen - das hat für den stillen Beobachter einen eigenen Reiz; hat man nun eine verwandt fühlende Seele (gottlob findet sich fast immer eine solche) in der Nähe und wechselt einen fragenden, aber verständnissvollen Blick, so ist die kleine Bosheit fertig. Das ist unschädlich, rein menschlich und thut im Grunde Niemandem weh. Hr. Oberl. K. der das Glück hatte, oft in Ihrer Gesellschaft zu sein, erzählte mir, dass er nie eine lieblose Bemerkung über Jemand aus Ihrem Munde gehört habe. Das hat mir unbeschreiblich gefallen und entspricht so ganz Ihrem ernsten, festen Sinn; ich bin hierin (glaube ich) nicht so gut, allerdings mit dem Bewusstsein, von der Welt auch nicht geschont zu werden. -

Timm zeigte bei meiner Ankunft gar keine Freude; er hat es mir offenbar nachgetragen, dass ich ihn nicht nach Kreuth mitgenommen hatte und wollte sich nach seiner Art rächen. - Die schöne Zeit der Ferien, d. h. des faire rien, neigt sich bedenklich zu Ende; da werden leider meine Korrespondenzen kürzer oder seltener werden müssen - doch nicht Beides zugleich, wenn Sie nicht mit schlimmem Beispiel vorangehen und mich einer grossen Freude berauben wollen. - Seit ein paar Tagen habe ich einen neuen Freund gewonnen; er wohnt bei mir, singt mir vor, versteht meine leisesten Seelenregungen und ist mir schon sehr theuer geworden - es ist ein neuer Blüthnerflügel[3], von dem ich viel Anregung erhoffe. Sein Vorgänger war mir zuwider geworden und gab meiner jetzigen Seelenstimmung nicht das entsprechende Echo - darum musste er fort! Es gibt eben Zeiten und Stimmungen, wo mir Alles zu Musik wird, - wo auch die feinsten Nüancen der Seele augenblicklich ihren tönenden Ausdruck finden möchten. Diese Stunden haben etwas Beseligendes und man ist unzweifelhaft während derselben ein besserer Mensch. Man sieht dann Alles veredelt, das Gewöhnliche vergeistigt. Wenn man nun in solcher Stimmung an Menschen geräth, die nur von Essen, Trinken, Sichbefinden, Wetter, Vergnügungen und Gasthofrechnungen sprechen, dann wird man freilich einsilbig und "ungeniessbar" und kommt dafür in den Ruf, eingebildet und überspannt zu sein. Auch ich musste in meiner frühen Jugend oft schon Ähnliches empfinden. Trotz des glücklichen Familienlebens mit zahlreichen Geschwistern und der liebevoll sorgsamen elterlichen Erziehung, war ich, weil Alle anderen in höchstem Grade unmusikalisch, gewissermassen immer vereinsamt; man sah es zwar als gegeben an, dass ich mich der Musik widmete und freute sich über die guten Zeugnisse, die ich über meine Fortschritte nach Hause brachte, - ich studierte nemlich in meinem zehnten und elften Jahr in einer benachbarten kleinen Stadt[4] und musste immer über den Sonntag nach Hause kommen. Wenn ich nun ganz hingerissen und entzückt etwa eine Beethoven'sche od. Mozart'sche Komposition übte, die meiner ganzen Umgebung ein verschlossenes Buch blieb, so hätte ich weinen mögen. Endlich in meinem zwölften Jahre galt ich als reif genug, um nach München gesandt werden zu können und meine Sehnsucht nach Musik und musikverständigen Menschen wurde reichlich gestillt. Wenn ich heute noch, nach einem halben Jahrhundert Tonstücke höre, die mir damals zum ersten Male zu Gehör kamen, habe ich noch genau dieselben Empfindungen wie damals - so tief können sich bei manchen Kindern Jugendeindrücke eingraben! Ich weiss, dass all das, was ich hier dem Papiere anvertraue, an sich sehr unwichtig ist - weiss aber auch, dass es für meine verehrte Leserin vielleicht nicht ohne Interesse sein mag. Wenn Sie diese kleinen Mittheilungen weglegen und möglicherweise nach einer Reihe von Jahren zufällig wieder durchlesen, wird sich Manches veraltet ausnehmen - Anderes in ein besseres Licht gerückt sein und schliesslich Alles dem Feuer anvertraut werden. - Mein Freund Blüthner bewährt sich trefflich, nur habe ich das Klavierspiel in Folge meines schlechten vorigen Winters und dann des müssigen Ferienlebens so sehr vernachlässigt, dass ich eigentlich. wie ein Schuljunge üben sollte, um wieder au fait zu kommen - und so wird nun jeden Abend wenigstens eine Stunde musiziert - und so muss er mir erzählen: lichte Erinnerungen aus meiner Maienzeit, ernstere und dunkle aus bewegten reifen Tagen und abgeklärte, beruhigte, die mir näher liegen. Jetzt empfinde ich es als Segen, dass mein geistiges Leben von je mehr nach dem Innerlichen gerichtet war und sich nur, so weit es sich in öffentlicher Stellung nicht anders thun liess, der Allgemeinheit zuwandte. Man hat es mir gar oft als Fehler angerechnet, keinen Ehrgeiz zu besitzen; ich habe es aber nie bedauert und trotzdem viele Genugthuung erlebt. Es hat auch seinen Reiz ein Geistesprodukt hinauszuschicken, dem verständigen und unverständigenPublikum, - der anständigen und der Revolver-Kritik preiszugeben. Oft bedarf es grosser Selbstverläugnung, alle sogenannten Urtheile über sich ergehen zu lassen; aber sehr häufig, vielleicht schon hundertmal hatte ich die Freude, oft aus den entferntesten Ländern, von Unbekannten Briefe und Berichte voll des innersten überraschendsten Verständnisses und Interesses zu erhalten. Manch dauernde Korrespondenz (aber viel kürzer als diese!) knüpfte sich daran; und so habe ich viele Freunde, die ich nie gesehen und nie sehen werde. öfter kommt es vor, dass mir Einer oder der Andere sein Bild schickt, und da trifft es sich gewöhnlich, dass man sich eine ganz andere Vorstellung gemacht hatte. - Da freue ich mich nun besonders Ihres so lieben Bildes, das in seiner charakteristischen Einfachheit mir ganz eminent gefällt und mir immer lieber wird; ich glaube, es könnte gar nicht besser sein! - In Ihrer Karte von Trafoi[5] gaben Sie mir die Erlaubnis, Ihnen einmal aus München zu schreiben - dies ist aber schon der dritte Brief, und wir sind noch im September! Da werde ich nun wohl eine grosse Pause machen müssen!

 

Dienstag, den 11. Sept. 00

Während ich dies geschrieben, erhalte ich the last rose of summer mit dem herrlichen Briefe, der mich unendlich freut! Meinen herzlichen Dank dafür - möge er recht viele Nachfolger haben! Dass Sie Tagebuch führen ist gewiss sehr gut; es hat gar Vieles für sich. Man ist gezwungen, sich täglich Rechenschaft über sich selber abzulegen und gewinnt dadurch sicher an seinem innern Leben und hält auch Manches Werthvolle fest, was sonst verblasst und endlich erlischt - es braucht ja nicht immer geistreich zu sein. Und welch ein Nachschlagebuch für spätere Zeiten! Ich habe 25 Jahrgänge Tagebücher meiner seI. Frau - die ich testamentarisch verbrennen muss![6] Ich konnte mich bisher noch nicht dazu entschliessen!

Meine hochverehrte Freundin! Sie hatten schon im vorigen Jahr (1899) durch einen kleinen Vorgang, der ja für Sie zu unwichtig war, um nicht vergessen zu werden, mein ganzes Herz gewonnen. Es war am Abend vor Ihrer Abreise; ich stand vor der obern Terrasse in schwer zu beschreibender, tief melancholischer Stimmung; durch mehrtägigen gefährlichen Bluthusten beunruhigt, hatte ich eben von meiner Nichte Olga (Tochter meines verstorbenen Bruders)[7] die mir seit meinem Alleinsein die Hauswirtschaft führte, die böse Mittheilung erhalten, dass sie wegen schwerer Erkrankung ihrer Mutter und Schwester wohl auf ein paar Tage in ihrer Familie unabkömmlich sei. Das war wieder ein schwerer Schlag für mich, hatte ich doch gehofft, sie ganz bei mir behalten zu können und sie hatte sich wie eine Tochter wunderbar gut in meine Häuslichkeit geschickt und eingelebt. Sodann kamen die furchtbaren Erinnerungen als mein Blick auf das Zimmerfenster Nr. 6 (bei der zweiten Terrasse, welches ich mit meiner Frau zwanzig Jahre bewohnt hatte) fiel, und ich wieder die schrecklichen Tage des 25.-28. August 1891 vor mir sah - damals kam die Geisteskrankheit meiner lieben armen Frau zum vollen Ausbruch. - Während ich nun all diesen Gedanken hingegeben war, promenierten Sie langsam auf dem Platze, wahrscheinlich sich besinnend, von wem noch Abschied zu nehmen sei; dann kamen Sie rasch entschlossen zu mir, den Sie ja doch kaum kannten, um auch mir herzlich adieu zu sagen. Das war so einfach und liebenswürdig und berührte mich in meiner damaligen weichen Stimmung so tief, dass mir die Tränen in die Augen traten und ich fast unfähig war, einige Worte zu entgegnen. Ich konnte es Ihnen nicht vergessen - nachdem der schlimme Winter überstanden und mir Kreuth wieder gewiss war, freute ich mich innig, Sie wieder sehen zu können. Dennoch wäre ich Ihnen nicht näher getreten, wenn nicht der Zufall der Erwähnung des Autographenbriefes dazu geführt hätte. Wie Sie sehen, bin ich im Besitze eines vortrefflichen Gedächtnisses für alles Gute, das mir geworden; ebenso werde ich Ihre Briefe (möchten sie recht zahlreich sein) treu bewahren bis die unvermeidliche trennende Zeit herankommt, die Sie in neue Lebenskreise führen wird. - Es lässt sich bei einem so ausführlichen Briefe, der mehr seelische Vorgänge, mehr innerliches Leben als äusserliche Begebnisse schildert kaum vermeiden, dass das leidige "ich" dominiert. Ich bitte Sie aber, meine verehrte Freundin! sich hierfür zu rächen und ebenfalls recht viele "ich" anzubringen - je mehr desto besser.

Dieser Tage war ich (zum erstenmal seit den Ferien) wieder auf unserm schönen südlichen Friedhof zum Besuche des mir am nächsten stehenden Grabes.[8] Unfern davon fand ich die Ruhestätte unseres gemeinschaftlichen lieben Freundes Völderndorff[9], und gedachte auch seiner freundlichen Verehrung für die Leserin dieser Zeilen. Ich kann wirklich sagen: "Die Steine reden", da auf diesem Felde eine ganze Generation meiner Bekannten ruht. Eine sanfte, versöhnte Stimmung überkommt mich immer in dieser Region des Friedens, die von Vielen so ängstlich gemieden wird. Wenn ich da den leichten Windeshauch durch die Bäume flüstern höre, so gibt mir das eine musikalische Grundstimmung, weniger der Trauer als der Hoffnung auf etwas Fernes, Unfassbares; und wenn man gar an einem schönen Frühlingsmorgen an dieser Stätte dem unschuldsvollen Sange einer Amsel (deren es hier so viele gibt) lauscht, so weiss ich nicht leicht etwas Rührenderes - man glaubt die Stimme eines früh geschiedenen Kindes zu vernehmen. Wer Empfänglichkeit für Poesie hat, dem tritt sie überall unaufgefordert entgegen, in Wort und Ton, man muss aber auch zu hören verstehen. So konnte ich nie über die Miniaturbrücke im Herzogswäldchen in Kreuth gehen und in den fortsprudelnden Bach sehen ohne an das wunderbare letzte Gedicht Lenau's: Blick in den Strom - zu denken. - Jetzt aber ist's genug, sonst brauchen sie einen halben Tag um diesen "Brief", der fast zum Buch geworden, zu lesen.

Mit der herzlichen Bitte, mich recht oft durch den Anblick Ihrer Handschrift zu erfreuen in treuester Verehrung

Ihr alter Freund
Jos. Rheinberger

Es freut mich, dass Sie Gelegenheit hatten, das kleine Lied zu hören.

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[1] ... den Stifterschen Studien = «Studien» I-N von AdalbertStifter (1805-1868), erschienen 1844-1850.

[2] Walter Scott= (1771-1832), schottischer Romanautor, schrieb eine grosse Zahl historischer Romane (u.a. «Ivanhoe»), womit er einen grossen Einflusss auf den europäischen historischen Roman ausübte.

[3] ein neuer Blüthnerflügel = Rheinbergers letzter Flügel befindet sich als Leihgabe der Familie Rheinberger in der «Stiftung Rheinberger» in Vaduz.

[4] in einer benachbarten kleinen Stadt = Feldkirch (Vorarlberg)

[5] Frafoi = Ortschaft am Stilfser-Joch im Südtirol

[6] die ich testamentarisch verbrennen muss = Fannys Tagebücher wurden später doch noch verbrannt.

[7] meines verstorbenen Bruders = Hauptmann Peter Rheinberger (1831-1893)

[8] ... des mir am nächsten stehenden Grabes = Auf Wunsch seiner Gattin hatte Josef Rheinberger eine Grabstätte auf dem Südlichen Friedhof in München gekauft, in welcher sie beide bestattet werden sollten. Die Grabstätte lag an der Nordseite des Friedhofes in den Neuen Arkaden. Bis zur Fertigstellung war Fanny im Grab ihrer Eltern, ebenfalls im Südlichen Friedhof, provisorisch beigesetzt. - Im 2. Weltkrieg wurde das Grab zerstört, und im Juli 1949 erfolgte die Überführung der Gebeine von Josef und Fanny Rheinberger auf den Friedhof von Vaduz.

[9] Völderndorff=Freiherr Qtto von Völderndorff (1825-1899), Dr. jur., Ministerialrat, Publizist, Staats- und Geheimer Rat.