Josef Rheinbergers Urteilnüber das Kompositionstalent Max Regers geht aus einem Brief hervor, den Reger am 30. August 1889 von Königswiesen aus an Adalbert Lindner schrieb


Hochgeehrter Herr Lehrer!

Quartett und Largo sind also wieder zurück von Rheinberger. Er schrieb: "Ihre Kompositionen, die hiermit zurückerfolgen, habe ich durchgesehen und glaube ich in denselben trotz der Unreife genügendes Talent gefunden zu haben, um sich der musikalischen Laufbahn zu widmen, obschon ich keinesfalls eine Verantwortung hierfür übernehmen kann, was ich für alle Fälle ausdrücklich bemerke. Wenn sie gesonnen sind, Ihre Studien (wenigstens zwei Jahre) an der Münchener Musikschule zu machen, so melden Sie sich dort persönlich zur Prüfung am 16. September." Herr Rheinberger hat den Brief nicht geschrieben, sondern nur unterschrieben. Mit der Unreife hat er leider nur allzusehr recht. [...]

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