Josef rheinberger lobt Stehles Werk und berichtet ihm von seiner Frau.


München, den 16.12.92

Sehr verehrter Freund!

Besten Dank für den mir freundlichst übersandten "Fritjof", den ich gestern Abend, wenn auch flüchtig, durchlas; ich mache Ihnen mein aufrichtiges Kompliment zu diesem schönen und effektvollen Werke. Das dramatische Element in demselben zeigt, dass Sie sich auch in der Oper heimisch fühlen würden!

Ich selbst verbringe ein unsäglich trauriges Jahr: Seit Ostern ist meine liebe Frau krank und zwar seit September ausgesprochen herzleidend mit all den qualvollen Consequenzen! Ich bin infolge dessen zu jeder schöpferischen Thätigkeit unfähig und hoffe von Tag zu Tag, um immer aufs Neue getäuscht zu werden.

Mit herzlichem Grusse und wiederholtem Dank

Ihr Josef Rheinberger.

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