Rheinberger berichtet seiner Nichte Olga von der Ankunft in Bad Kreuth


Bad Kreuth, 13.7.93

Liebe Olga!

Seit gestern Mittag bin ich hier und freue mich dessen, obschon mir natürlich sehr melancholisch zu Muthe ist. Mit meinem Befinden bin ich nicht zufrieden und habe ich die erste Nacht hier gar nicht einschlafen können, obschon die Temperatur herrlich kühl ist. Deinen lieben Brief (vor 8 Tagen) habe ich empfangen und hoffe ich, bald wieder Nachricht von Deinem lieben Vater zu erhalten - ich grüsse ihn, sowie Euch Alle auf's herzlichste. Egon wird jetzt auch bei Euch sein. Schreibe gelegentlich an Fr. Generalin v. Scheihorn (in Ambach am Starnbergersee) sie wird es von Dir erwarten. An Probst habe ich gestern geschrieben. Gebe bald Nachricht, gehe fleissig spaziren!

Dein herzl. ergebener Onkel
Jos. Rheinberger.

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