Gedicht "Muh" von J. G. Rheinberger, geschrieben in Kreuth


Idyll aus Kreuth 1899.

Lag ich träum'risch ruhend
unter einem Baum
kam ein Ochse muhend
aus des Dickichts Saum


[1 Notenzeile, untertitelt: Muh!]

Sah mich an so dräuend
stand, das Maul voll Schaum
zeitweis wider käuend
sinnig, wie im Traum

[1 Notenzeile, untertitelt: Muuh!!]

„Kehr heim jetzt zu den Deinen
Du blöder Ochse du“ -
er blickt, als wollt er weinen
und trabt dem Stalle zu.

[1 Notenzeile, untertitelt: Muuuh!!]

(Muh - amedanisches Fragment aus dem leider unvollendet gebliebenen, südnördlichen Diwan! Wie hätte Bernays dieses sinnige Gedicht deklamirt! Welch ergreifende Steigerung hätte er mit dem dreimaligen „Muh“ erreicht.)

______________