Der Journalist Robin H. Legge bittet Rheinberger um biographisches Material


33, Oakley Street, 21. April /1900/

Chelsea, S.W. London

Hochgeehrter Herr Doctor!

Ich schreibe eben ein Buch über „Meister der deutschen Tonkunst“ (der Gegenwart) und ich möchte gern - um das Werk „complete“ zu machen - eine biographische Skizze „Leben und Schaffen“ von Ihnen haben. Wollen Sie denn die Güte haben, um mir biographische „Details“ zu schicken? Ich habe schon zu Herrn Forberg in Leipzig geschrieben und er hat mich empfohlen, direct „an Herrn Prof. Dr. Rheinberger“ selbst zu schreiben.

Das Werk ist von einem Verleger bestellt und wird illustrirt. Es soll das allerhübscheste Werk auf das sujet sein. Aber kann ich nichts schreiben, wenn die Herrn Componisten mich nicht helfen wollen. Das verstehen Sie - nicht wahr? Es ist ja selbstverständlich.

Wenn Sie selbst nicht schreiben können (aber hoffentlich thuen Sie das und schicken Sie - bitte - recht viel) so bitte ich - wen soll ich fragen? Niemand weiss so viel über Prof. Dr. Rheinberger als Prof. Dr. Rheinberger selbst! Auch ist die Information autorisirt und korrekt!

Mit aller Hochachtung

Herrn Professor Doctor

Ihr hoch ergebener
Robin H. Legge.

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