Rheinberger sendet seinen Nichten Olga und Emma etwas Weihnachtsgeld


München den 10.12.00.

Meine liebe Olga!

Deine Zeilen habe ich erhalten und Deinen Wunsch wegen Frl. Hemmi so rasch als thunlich erfüllt. Du wirst das betreffende Musikstück erhalten und wohl auch schon dem Fräulein zugesendet haben.

Für Dich und Emma habe ich gestern ein „Kristkindl“ von 200 M. auf die Post gegeben und wünsche, dass Ihr Euch eine ordentliche Freude damit macht. -

Neues habe ich nicht zu vermelden; es ist vielleicht auch besser, denn die meisten Neuigkeiten taugen nicht viel. Deine Freundinnen, Fr. Generalin, Frl. v. Schelhorn, Frl. v. Zwierczina, Frl. Aug. Schneider sehe ich nie, wohl aber Frl. v. Roth, die sich so für Dich interessirte.

Nun Gott befohlen, bleibt Beide gesund und heiter, so weit dies den Umständen nach möglich ist;

es grüsst Euch

Euer Onkel
Jos. Rheinberger.

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