Gesetz, wodurch die Vereinigung mehrerer in Böhmen und Mähren gelegenen Realitäten mit dem fürstlich Liechtenstein’schen Primogenitur-Fideicommisse bewilligt wird


Gesetz wodurch die Vereinigung mehrerer in Böhmen und Mähren gelegenen Realitäten mit dem fürstlich Liechtenstein’schen Primogenitur-Fideicommisse bewilligt wird.[1]

vom 16. Mai 1874

Mit Zustimmung beider Häuser des Reichsrathes finde Ich anzuordnen, wie folgt:

§ 1

Es wird bewilligt, dass das fürstlich Liechtenstein’sche Primogenitur-Fideicommiss die nachbenannten allodialen Realitäten von deren Besitzer Johann Fürsten von und zu Liechtenstein im Wege des Tausches durch Abtretung von Capitalien, welche derzeit zum Primogenitur-Fideicommisse gehören, erwerbe, und dass diese Realitäten an Stelle der abgetretenen Capitalien dem Primogenitur-Fideicommisse einverleibt werden:

A. In Böhmen:

1. Das Gut Aurinowes mit Kyje oder Kej;
2. das Gut Skwořetz; 
    bei beiden Gütern, mit Ausschluss der Brau- und Branntweinhäuser;
3.
das Gut Benitz;
4.
die Güter Gross- und Klein-Babitz mit Popowicek, Krzy, recte Kuři und Lypan;
5.
der aus den Meierhöfen Bechowitz, Dubetz, Kralowitz, Nupak und Slustitz bestehende Antheil an der
    Domäne Planian;
6.
die zur Domäne Kaunitz gehörigen, in der Gemeinde Doubek gelegenen Waldparzellen Nr. 85, 226, 
    227, 240 und 105;

B. In Mähren:

7. Das Gut Aussee           
    sammt den nachstehenden grundbücherlichen Realitäten:
a) Den Grundstücken in der Gemeinde Kloppe Nr. P. 392, 393, 395 und 397;
b) der Wiese in Oskau Nr. 603;
c) den Grundstücken in der Gemeinde Welleboř Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 21, 22 und 23;
d) den Grundstücken in der Gemeinde Lautsch Nr. 322, 323, 324, 375 a) und b);
e) der Wiese in der Gemeinde Steinmetz Nr. 572;
8. das Gut Karlsberg, mit Ausnahme der Dampfbretsäge in Neu-Waltersdorf;
9. das Gut Sternberg mit Kniebitz, ohne das Brauhaus in Kniebitz und ohne die Dampfbretsäge in Dittersdorf, jedoch mit nachstehenden Grundbuchs-Realitäten:
a) Der Papuwkaer Gärtnerswohnung Nr. 51 in Kniebitz sammt Garten Nr. P. 525, 526 a) und b);
b) dem Hause Nr. C. 11 b) der Vorstadt Langgasse von Sternberg sammt Garten und Grundparzellen Nr. 12 a) und b), 13, 14 und 20;
c) der Wiese Nr. P. 998 in der Gemeinde Dittersdorf;
d) den Waldparzellen Nr. 913 und 914 und der Wiesenparzelle Nr. 915 in Dittersdorf;
e) dem Garten in der Vorstadt Schlossberg in Sternberg Nr. P. 384;
f) den Grundstücken in Barn Nr. P. 1341 und 1342;
g) der Grundfläche in Gnoitz Nr. P. 841, 844, 846, 849, 850, 851 und 853;
10. das Gut Tschertschein;
11. das Gut Millonitz;
12. das Gut Neuschloss;
13. das Gut Wietzomelitz;
14. das Gut Ziaroschitz mit dem Posthofe Nr. 143 in Strassendorf;
15. das Gut Stražowitz.

§ 2

Gleichzeitig und nach Massgabe der Incorporirung der im § 1 bezeichneten Realitäten in das Fideicommiss ist das dem bereits gerichtlich festgestellten Schätzungswerthe derselben entsprechende Aequivalent an den Fideicommiss-Capitalien aus dem Fideicommisse auszuscheiden und von dem Fideicommissbande zu befreien.

§ 3

Mit dem Vollzuge dieses Gesetzes ist der Justizminister beauftragt.

Budapest, am 16. Mai 1874.

Franz Joseph m. p.

Auersperg m. p.

Glaser m. p.

______________

[1] Textwiedergabe anch RGBl 1874, Nr. 62, S. 144-145.