Vor Kunz Schuster, Richter zu Nauders sagen namentlich genannte Gefolglseute von Herzog Friedrich aus, dass Bischof Hartmann die Burg Remüs entgegen getroffenen Vereinbarungen an sich genommen habe.


Vor Chuenz Schuster, Richter zu Nauders, sagen auf Befehl Herzog Sigmunds unter Eid Raw von Poschlingen, Chuncz Schuster, Chlas Pall, Chlas Romedig, Mathes von Sand Jan, alle von Nauders, ferner der Eidschwör de Strau von Sins, der Eidschwör Lucy Zemp von Graun. Mynig Schenkch von Graun, Peter Vischer von Graun, Niki von Pucz und Mynig von Schleins Folgendes aus: Nach dem Brudermord zu Remüs habe Ulrich von Matsch die dortige Burg eingenommen und einen Pfleger, den Vater des jetzigen namens Mathys von Wal, eingesetzt. Danach sei Bischof Hartmann von Chur mit Gewalt vor Remüs gezogen. Man habe eine Übereinkunft erzielt, dass er das Haus übergab unter der Bedingung, dass zwölf Gesellen, sechs von Österreich und sechs des Gotteshauses, eingelegt werden sollten. Danach kam Hartmann wieder vor Remüs geritten und vertrieb die Gesellen Österreichs.

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Original im Haus-, Hof- u. Staatsarchiv Wien in den Schweizer Akten 1,78 von 1446 „an Sontag vor sand Mattheis tag“ (18. September).