Zeugen sagen aus, dass Bischof Hartmann zu Chur den Zehnt von Schleis, der zur Hälfte stets den Vögten von Matsch gehört habe, im Krieg mit Gewalt in Besitz genommen habe.


Vor Berit vom Turn von Mals, Richter zu Glurns, und vor den Zeugen Erasmus und Ruprecht von Lichtenberg, Hans und Felix den Ratgeben von Latsch, Balthasar Schegg von Gollran, Britzi de Swann, Franz Matila, Paltin de Plänkin von Wurmbs, Jacob Noder von Zernez bezeugen auf Grund einer Weisung des Hauptmannes an der Etsch und im Bistum Trient, Peter von Spaur und auf Begehren des Vogts Ulrich von Matsch des Älteren, die von diesem vorgeführten Michel von Schleis, Hans Pfiffer von Mals, Hans Zimberman und Jakob Rügel von Schleis, dass der Zehnt von Schleis halb dem Vogt Ulrich selig gehört habe, dass er aber diesem von Bischof Hartmann zu Chur vor Zeiten mit Gewalt weggenommen wurde. Michel, den die andern bestätigen, sagt aus, er habe den stets matschischen Zehnt um einen Zins empfangen, bis Vogt Ulrich der Alte diesen Zins einer seiner Jungfrauen, genannt von Danketsweil, auf Lebzeiten abtrat. Als Bischof Hartmann von Chur und sein Gotteshaus mit dem Herrn von Matsch im Krieg war, kam Rober, der Ehemann der verstorbenen von Danketsweil, ein Diener des von Matsch und wollte den Zehnt an sich ziehen, doch nahm der Bischof den Zehnt des Röbers mit Gewalt und ohne Recht in Besitz.

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Original im Schlossarchiv Churburg n. M 180.