Graf Ulrich von Montfort-Feldkirch verzichtet zugunsten Kaiser Ludwigs des Bayern gegenüber dessen Landvogt in Oberschwaben, Friedrich Humpis, auf alle seine Grafschaften und seinen ganzen Besitz, erhält alles als Leibgeding unter vertraglich festgesetzten Bedingungen wieder zurück.


Friedrich Humpis soll ihm jährlich von den Nutzungen im Hinterbregenzerwald 390 Pfund Pfennig geben, ausserdem das Vogtrecht von der Kirche an der Egg. Die Feste Staufen soll ihm ab vierzehn Tagen nach Ostern offenstehen. Alle seine Besitzungen sollen nach Wiedergewinn ihm übergeben werden; wenn das nicht in Monatsfrist geschieht, ist der Vertrag hinfällig. Der Graf soll eine geeignete Burg als Wohnsitz erhalten; alle Nutzungen von Staufen und Jagdberg sollen ihm gehören. Nach seinem Tod geht alles an den Kaiser über. Die Forderungen seiner Ratgeber, Dienstleute und Bürgen sollen beglichen werden, sonst haben diese das Recht, sich durch Pfändung an Land und Leuten schadlos zu halten. Die Burgvögte haben ihm und dem Kaiser zu schwören. Der Kaiser soll auch Ulrichs Vetter Albrecht von Werdenberg, Graf Hartmann von Sargans und Ulrichs Dienstmann Eglolf dem Älteren von Rorschach und allen ihren Erben urkundlich die Gnade tun, "... waz si Lüt hand vffem Lande, ald in iren vestinan ez sigent Aigen Lut, vogt lüt, ald lehen Lüt, daz die ze veltkirch in der Statt niemer me burger werden sont noch mugent, es sige danne der selben iro herren gut wille, weli aber vnder den selben Lüten dar vber ze veltkirch burger wurdin, ietz ald hie nach, daz sol noch mag enkain kraft han." ("... was sie Leute auf dem Lande oder in ihren Festen haben, es seien Eigenleute, Vogtleute oder Lehenleute, dass die zu Feldkirch in der Stadt niemals mehr Bürger werden sollen noch können, es sei denn derselben ihrer Herren guter Wille. Welche aber unter denselben Leuten trotzdem zu Feldkirch Bürger werden, jetzt oder später, das soll und kann keine Rechtskraft haben.")

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Original im Hauptstaatsarchiv München, Kaiser Ludwig Selekt n. 950.