Die verschuldeten Brüder Hugo und Albert Grafen von Werdenberg verkaufen umfangreichen Besitz an das Kloster Weissenau.


Die Brüder Hugo und Albert Grafen von Werdenberg verkaufen mit Willen ihrer Mutter und im Namen ihres abwesenden Bruders Heinrich, von schwerer unerträglicher Schuldenlast bedrückt, die ihnen mit Geiseleinlagen wie Wucherzinsen bei Juden schweren Schaden verursacht hat, an den Abt Johann und den Konvent des Klosters Weissenau nach öffentlicher Feilbietung ihre Besitzungen, nämlich das Dorf Unteräschach mit allem ihrem Besitz, ebenso alle anderen Besitzungen im Dorf oder Burgflecken (oppido) genannt Celle beim Kloster Weissenau, nämlich den Oberen Hof, eine Hube genannt Siggenhube, eine Selde (= kleines Bauerngut), genannt das Forstlehen, Selden genannt Zoken Seld, Bischofs Seld, Zinsmaisters Seld, Haiders Seld, der Jegerinun Sed, Bekinun Seld, des Wegmans Seld, Vögellis Seld, Mesenerinun Seld, Högesinun Seld, die Hälfte des Patronatsrechtes in Celle, zwei Huben in Metzisweiler, zwei Huben in Reute, alle Besitzungen auf dem oberen und unteren Berg beim Ort Celle, zu Ellenweiler, Niederweiler und Oberweiler samt den zugehörigen sogenannten Selnlehen und mit allen Rechten und den Gerichten, die gewöhnlich Bänne und Twing genannt werden für 304 Mark Silbers und einen Vierdung Konstanzer Gewicht und fünf Schilling Konstanzer Münze.

Zeugen: Friedrich, Abt von Weingarten, Propst des Klosters Hofen, der sogenannte Manstok und H. von Ibach, Priester und Mönche zu Weingarten, Marquard von Schellenberg der Ältere, Marquard der Jüngere von Schellenberg, sein Neffe, Johann von Bödmen, Rudolf von Rorschach, Heinrich Schenk von Ittendorf, Peringer von Landenberg, alle Ritter, Albert Schenk, Rektor der Kirche in Bermatingen, Heinrich Schacher, Ulrich dessen Bruder,.von Hohenfels, der Sohn des Vogts von Friedingen, Konrad genannt Humpis, Ammann zu Ravensburg, Konrad genannt Wolfegger, Konrad genannt Trolle, Konrad genannt Nadeler, Heinrich genannt Götfrit, Otto und Johann die Brüder, genannt Otten, genannt Fritel, Friedrich und Konrad die Brüder, genannt Holbain, Hermann genannt Reginolt und seine Söhne Hermann und Heinrich, Johann Blaser, Konrad genannt Sättilin, Konrad Selzlin, Meister Hermann genannt Hüteler, Physikus, Friedrich genannt Küspfenninc, Johann genannt Guldin, Schreiber der wackeren Männer, des Herrn Ulrich und Marquard, der Gebrüder von Schellenberg, Johann genannt Heller, Werner genannt Götfrit, Jacob genannt Selzli, Bürgern zu Ravensburg, Alwig, Ammann zu Buchhorn, Hermann genannt Müris, Konrad genannt Rihter, Konrad von Schnetzenhausen, Bürger zu Buchhorn und vieler anderer Glaubwürdiger.

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Original im Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 523 Kloster Weissenau n. 1533.