Graf Heinrich von Montfort, Herr zu Tettnang, und Graf Wilhelm von Montfort, Herr zu Bregenz, Gebrüder, erklären, dass sie gemeinsam Burkart dem Prugger und seinen Erben viertausend Gulden, ungarische und böhmische, schuldig geworden sind und ihm alljährlich auf St. Martinstag 400 Gulden zinsen, zahlbar bis zu vier Meilen von Tettnang, wohin die Gläubiger wollen.


Wird der Zins nicht rechtzeitig gezahlt, dann sollen die Schuldner und ihre Bürgen fahrende Pfänder bieten, die man treiben oder tragen kann. Geschieht das nicht, dann sind die Gläubiger berechtigt, die Schuldner und Bürgen zu pfänden an Leuten und Gütern, bis der Zins entrichtet ist. Nach den ersten zwei Zinsen können beide Seiten das Kapital aufkünden und zwar in der Zeit vor Maria Verkündigung, worauf die Rückzahlung spätestens auf den nächsten St. Johannstag zur Sonnwende geschehen soll und zwar innerhalb von vier Meilen von Tettnang, nach Wunsch. Wird dieser Tag versäumt, dann wird auch der Zins für dieses Jahr fällig. Geschieht die Rückzahlung nicht, dann werden die beiden Grafen und die Bürgen Geiselschaft leisten; die Geiselschaft beginnt innerhalb acht Tagen nach Mahnung und zwar in vier Städten nach Belieben, in Lindau, Ravensburg, Isny oder Markdorf in Wirtshäusern und mit zwei Mahlzeiten täglich einen Monat lang. Will einer der Verpflichteten nicht persönlich Geiselschaft leisten, dann hat er hiezu vier Knechte mit vier Pferden zu stellen. Wer die Geiselschaft nicht leistet, wird vom Gläubiger gepfändet, auch an Leuten und Gütern. Scheidet eine Geisel aus, muss innert eines Monats Ersatz gestellt werden; geschieht das nicht, beginnt eine neue Geiselschaft. Die Grafen nennen vierzig Bürgen, die Ritter Eberhart von Königsegg, Ritter Hans von Bödmen den Jüngeren, Ritter Ulrich von Hörnlingen, Ritter Hans von Rosenhart, Junker Eberhart von Lupfen, gesessen zu Sulgen, Hans Truchsess von Waldburg, Ruf den Vogt von Leupolz, Uotz von Königsegg von Ebenweiler, Benz Gremiich, gesessen zu Zusdorf, Otto Truchsess von Waldburg, Burkart von Hohenfels, Walther von Hohenfels, Rudolf von Ebersberg, Ruedger von Rosenhart, Wernz von Rosenhart, Benz von Schellenberg, Herrn Marquard von Schellenberg seligen sun, Marquard III. (Märk) von Schellenberg, Heinrich von Rauns, Hans von Laubenberg, Gudentz von Laubenberg, Heinrich von Laubenberg, Walther von Laubenberg, Rudolf von Horben den Älteren, Ulrich von Ebersberg, Dietz von Horben, Berchtold den Paygerer, Josen von Weiler, gesessen zu Weiler, Burkart von Schönstein, Hans von Schönau, Hermann von Schwarzach, Lutz den Sürgen, gesessen zum Siggen, Burkart den Nagel, den man nennt Schelle, Hans den Nagel, seinen Bruder, gesessen zur alten Schönstein, Konrad von Berg, Hans Wolvolt, Heinrich den Horwer, Albrecht Hüpschlin, Walther den Ungemuot, Heinrich Humpis und Uli Maygenberg, Bürger zu Ravensburg.

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Original im Hauptstaatsarchiv Stullgart B 123 Montfort n. 269.