Der Pfarrer von St. Stephan in Konstanz entscheidet in einem Streit zwischen den beiden Pfarrern von Griesingen zugunsten des vom Kloster Salem eingesetzten zweiten Pfarrers. Vertreter von Salem ist der Prior Ulrich von Sargans.


Konrad, genannt Valhain, Pfarrer in Griesingen, hatte den dort rechtmässig von Salem eingesetzten zweiten Pfarrer Konrad, genannt Minnest von Ehingen, an der Verrichtung des Gottesdienstes und am Nutzgenuss seiner Pfründe, besonders am Heu- und Kleinzehnt schwer behindert, dies auch nach einem am 5. August 1335 zu Konstanz ergangenen Urteil mit angedrohter Suspendierung. Darauf erreichte das Kloster Salem durch seinen Vertreter, den Prior Ulrich von Sargans (wahrscheinlich ein Sohn des Grafen Hartmann III. von Werdenberg- Sargans, dem ersten Grafen von Vaduz) ein Urteil durch den Pfarrer von St. Stephan in Konstanz, der vom päpstlichen Richter, dem Abt von Mehrerau, beauftragt worden war. Der Angeklagte wurde nun in Anwesenheit des Priors Ulrich von Sargans und des Magisters Johann, genannt Windlok, geistlicher Richter von Konstanz, bei Strafe von zehn Mark Silbers zum Gehorsam verurteilt.

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Abschrift im Generallandesarchiv Karlsruhe Abteilung 67 n. 1165 im sogenannten Codex Salemitanus Bd. IV n. 362 S. 356 — 358.