Ritter Marquard IV. von Schellenberg, Tölzer III. und Marquard II., Gebrüder von Schellenberg sowie Konrad von Schellenberg, ihres Bruders Sohn, stiften mit Brief an den Bischof von Konstanz in der Pfarrkirche zu Zell im Amt (= Kisslegg) eine ewige Messe auf dem Katharinenaltar vor dem Chor auf der linken Seite.


Ein jeweiliger Kaplan des Altars soll alle vier Wochen vier Messen in der genannten Kirche lesen und eine in der Kirche zu Willerazhofen, auch soll er jährlich die Jahrzeit begehen auf den nächsten Dienstag nach St. Ulrichstag mit vier Priestern, die eine Vigil und ein Seelenamt singen und jeder eine Messe lesen solle. Der Kaplan soll den Priestern ein Mahl geben. Die Kirche zu Willerazhofen, ein schellenbergisches Lehen und von den Herren von Schellenberg mit Hans Schwininer von Waldsee besetzt, ist an Einkünften zu arm, um einen eigenen Priester zu erhalten. Darum bitten die Stifter den Bischof von Konstanz, diese Kirche mit der sogenannten St. Katharinenpfründe vereinigen zu dürfen. Marquard von Schellenberg stiftet hiezu einen Zehnt zu Immenried von zwei Malter Haber, aus dem Hof zu Eberharz, ehemals Hans Hoppenbichel gehörig, 10 Schilling; Tölzer gibt aus Honauer Gut, das Hans Bentz baut 6 Scheffel Haber, aus dem Söldhof, den Hans Bentz baut, zwei Scheffel Haber, aus dem Gut zu Bärenweiler, das Hans Gyr baut, zwei Malter Haber und 10 Schilling Pfennig, aus dem Gut, das Hans Grimm baut, 10 Schilling. Marquard II.(Märk) von Schellenberg gibt an die Stiftung aus dem Zehnt zu Zell im Amt jährlich vier Malter Haber, aus dem Gut zu Rübgarten, das der Murer baut, 10 Schilling Pfennig, aus dem Gut zu Lutersee, das die Brintzin baut, 10 Schilling Pfennig. Konrad von Schellenberg hat hiefür bestimmt zu Sulzberg aus dem Maierhof, den Heinz Koch baut, zwei Malter Haber, ein Malter Kernen und 10 Schilling Pfennig, zu Burgratz aus dem Gut, das Kontz Heuel baut, drei Malter Haber, ein Malter Kernen und 10 Schilling Pfennig, aus dem Gut, das der Ritter baut, drei Malter Haber und 10 Schilling Pfennig, aus einem anderen Gut drei Malter Haber, 1 Malter Kernen und 10 Schilling Pfennig, aus dem Gut zum Bittrich ein Malter Kernen.

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„Uralte“ Abschrift auf Papier im Fürstlich Waldburg-Wolfeggschen Gesamtarchiv in Wolfegg n. 1673, derzeit nicht greifbar.