Fürst Johann II. schenkt dem Land anlässlich seines 70. Regierungsjubliläums eine Million Schweizerfranken


Zeitungsbericht, nicht gez. [1]

1.9.1928

Unser Landesvater - wieder der Retter in der Not.

Wie bekannt waren dieser Tage die Herren Landtagspräsident [Anton] Frommelt, Regierungschef Dr. [Josef] Hoop und Bankdirektor [Franz] Schredt zu Seiner Durchlaucht dem regierenden Fürsten [Johann II.] nach Wien gereist. [2]

Wir vernehmen eben die hocherfreuliche Nachricht, dass Seine Durchlaucht als Krönung Seines edlen und immer wohltätigen Wirkens Seinem geliebten Lande anlässlich des siebzigjährigen Regierungsjubiläums die grossmütige Spende von

einer Million Pranken

gnädigst gewidmet haben.

Über diese edle Spende hinaus haben Seine Durchlaucht weiterhin gütigst zu verfügen geruht, dass die fürstliche Vermögensverwaltung dem Lande die Aufnahme einer grosszügigen Wiederaufbau- Anleihe von bis zu 5 Millionen Franken ermögliche.

Das ganze Volk von Liechtenstein ist, einig in den Gefühlen innigster Dankbarkeit für dieses neuerdings bewiesene Wohlwollen Seiner Durchlaucht und des fürstlichen Hauses.

Nach den schweren Schicksalsschlägen der letzten Zeit [3] können wir nunmehr infolge der Grossmütigkeit unseres Landesvaters mit bessern Hoffnungen in die Zukunft blicken.

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[1] L.Vo. 1.9.1928, S. 1.
[3] Diese Reise, die in der Literatur nicht erwähnt wird, hat nach einer Meldung des L.Vo. vom 30.8.1928, S. 2 "in den letzten Tagen" (vor dem 30.8.1928) stattgefunden. Besprochen wurde die Sanierungsfrage.
[3] Gemeint sind die Rheinüberschwemmung  vom 25.9.1927 und der Sparkassaskandal.