Johann Baptist Büchel dichtet aus Anlass des Besuchs von Fürst Johann II. in Liechtenstein das "Fürstenlied"


Gedicht, Verfasser von Johann Baptist Büchel [1]

19. Juli 1896 

Das Fürstenlied

Lasst unsers Fürsten Lied erschallen,
des edlen Vaters Lob und Ehr‘;
wohl keiner von den Fürsten allen
so edel denkt und gross wie er.
Wenn andre ihrer Macht vertrauen,
wir stolz auf unsern fürsten schauen.

Dass Friede in dem Lande wohne,
der Wohlfahrt Segnungen gedeihn,
das ist in einer Fürstenkrone
der allerschönste Edelstein.
Nun fragt die Völker und die Reiche,
ob wohl ein Fürst dem unsern gleiche.

Denn auf des Wohltuns Segenspfade,
die Hand zur Hilfe stets bereit,
so sammelt unseres Fürsten Gnade
des Lorbeers Unvergänglichkeit.
in Tempeln, hehr und kunsterhaben,
erstrahlt sein Ruhm, in Stein gegraben.

O Herr des Himmels! Ihn behüte
und schirme gnädig Fürst und Land,
auf dass des Friedens Rosenblüte
umschlinge ew’ger Treue Band.
Auf Fürst und Volk, so treu und bieder,
o Gott, in Gnaden schau‘ hernieder!

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[1] LI LA PA 5/212/1, handschriftliche Fassung mit dem Vermerk: "1896 Juli 19. Aus Anlass der Ankunft Sr. Durchlaucht in Liechtenstein. In Noten gesetzt von Dr. G. Schmid v. Grüneck, jetzigem Bischof von Chur." Fürst Johann II. besuchte Liechtenstein vom 19.7. bis 25.7.1896. Das Gedicht fand in der Folge weite Verbreitung und wurde bei feierlichen Anlässen gesungen. Es wurde auch in die liechtensteinischen Lesebücher aufgenommen: Lesebuch für die Liechtensteinischen Volksschulen, 1. Teil, Vaduz 1916, S. 192; Lesebuch für das vierte und fünfte Schuljahr der Liechtensteinischen Volksschulen, Vaduz 1928, S. 120.