Martina Gstöhl an ihre Schwester Balbina Gstöhl mit einem Gedicht


Handschriftliche Originalkarte der Martina Gstöhl (Martina Hartmann [-Gstöhl]) an Balbina Gstöhl (Maria Balbina Öhri [-Gstöhl]), Spencer (Nebraska) [1]

o.D. (vor Dezember 1902), o.O.

Innigsten Glückwunsch

Aus den Rosen
mög‘ Dir strahlen
„Glück und Liebe“
im Verein,
Die Dein Antlitz wonnig malen
Dich der Freude weih’n. [2]  

Lange Tage werden schwinden
Ehe wir uns wieder finden
Bleibe aber dort wie hier
Eine treue Schwester mir.
Wandle glücklich u. zufrieden
Lange noch durchs Leben hin
Freude sei Dein Los hinieden
Segen nur soll Dir erblühn
Spät im Alter noch erlebe
Lebensfreuden ohne Zahl
Glück u. froher Mut umschwebe
Deine Schritte überall!
Ruhig blick dan auf die Tage
der Vergangenheit zurück
Keine Thräne keine Klage
Trübe je Dein Lebensglück.
Lebe wohl u. vergiess [3] deine Schwester
u. Dein Vater [Franz Josef Gstöhl] [4] nicht.

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[1] LI LA PA 016/3/04/12. Aufklappbare Karte mit Papierrosen.
[2] Der Glückwunsch sowie das erste Gedicht sind gedruckt. Es folgt auf der Rückseite ein handschriftliches, teils verblasstes Gedicht.
[3] Ursprüngliche Fassung: „vergieẞ“.
[4] Dieser verstarb am 21.12.1902.