Alois Rheinberger an Emma Rheinberger über den Besuch des Eucharistischen Kongresses im September 1912 in Wien sowie das unfassbare Opfer von Jesus Christus für die Menschheit


Handschriftliches Originalschreiben des Alois Rheinberger, Nauvoo (Illinois), an Emma Rheinberger [1]

26.08.1912, Nauvoo (Illinois)

Fräulein Rheinberger [2].

Liebe Emma!

Ich bin sehr dankbar und sehr erfreut
über Ihren lieben Brief, und die beigelegten
für mich sehr intressanten [3] Photos.

Ich halte alles zusammen, was sich auf ihr
schönes Fest bezieht, um es den meinen zu
hinterlassen. Sie gehen nach Wien, zum
eucharistischen Congress. [4]

Wie glücklich werden Sie sein!
Gleichsam entrückt aller irdischen
Armseligkeit, schauen und fühlen
die Herrlichkeit Gottes, und an Seiner
Verehrung Teil nehmen.

Wie gerne wäre ich dabei!

Ihm, dem Herrn Jesu zu danken für
mich und die ganze Menschheit für
sein Erscheinen und wohnen unter uns,
für Seine Lehre der Liebe und Gerechtigkeit
womit er unserem Denken, fühlen und
Tun eine hoffnungs volle und beseligende [5]
Richtung gab. Für sein, den Menschen
unfassliches Opfer, womit er Seiner
Lehre [6] Zeugniss, Kraft und
ewige Dauer verlich.

Gelobt sei Jesus Christus!

Wenn Sie wieder von Wien zurück
kommen, und ich fächig bin, werde ich mehr
mitteilen. Bis dahin Dank und
herzlichen Gruss für Sie und Ihre lieben
Angehörigen.

A. Rheinberger

P.S. Bitte behalten
Sie Ihr neues Schlafmittel.
A.R.

______________

[1] LI LA AFRh Ha 17/18. Brief in Kurrentschrift.
[2] Personen- und Ortsnamen sowie Fremdwörter, für welche Alois Rheinberger in der Regel die lateinische Schrift verwendete, werden im Text kursiv gesetzt. Auf weitere einschlägige Fussnoten wird verzichtet.
[3] Ursprüngliche Fassung: „intreẞanten“. Das Eszett wird im Folgenden zu „ss“ umgewandelt.
[4] Vom 12. bis 15.9.1912 fand in Wien der XXIII. Internationale Eucharistische Kongress statt.
[5] Seitenwechsel.
[6] Durchstreichung.