Der deutsche Asylant und ehemalige Wehrmachtsangehörige Otto Falk ficht die Wegweisungsverfügung seitens der Regierung bei der Verwaltungsbeschwerdeinstanz an


Beschwerde des Otto Falk an die Verwaltungsbeschwerdeinstanz [1]

4.12.1945, Ruggell

Unterzeichneter bittet von der beabsichtigten Wegweisung vor Beendigung des Winters abzusehen, da mein bisheriger Wohnort in Ostpreussen sowjetrussisches Gebiet geworden ist und ich infolgedessen heimatlos geworden bin.

Bei den misslichen Wohnverhältnissen im verbliebenen deutschen Gebiete wird es mir gar nicht möglich sein, einen Unterkunft zu finden. Da ich auch noch keinerlei Nachrichten von meinen Angehörigen habe, wüsste ich nicht, wohin ich mich begeben soll. Ich bitte wenigstens die Ausweisung bis dahin zu verschieben, bis ich meine Angehörigen gefunden habe. [2]

Hochachtungsvoll 

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[1] LI LA RF 230/043i/049. Das Dokument trägt den Eingangsstempel der Verwaltungsbeschwerdeinstanz vom 7.12.1945.
[2]  Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz wies die Beschwerde am 10.1.1946 ab (LI LA RF 230/043i/027).