"Der Umbruch" kritisiert einen katholischen Kirchgänger in Mauren


Artikel im "Umbruch", nicht gez. [1]

26.8.1942

Oh, dass es doch mal wieder Krieg gäbe!

Was für ein "frommer" Wunsch von einem Maurer Bauer und Geschäftsmann! Es ist einer von denen, die lieber täglich zur Kirche pilgern und keinen Augenblick versäumen möchten, um nicht so oft als möglich im Laufe des Tages den Heiligenschein (Scheinheiligenschein!) aufleuchten zu lassen. Sie rufen "Herrgott!" und meinen den Geldsäckel! So ist es auch hier. All die unzähligen Leiden und härtesten Schicksale, die jeder Krieg zwangsläufig mit sich bringt, sind ihnen egal. Wesentlich ist nur, dass sie ein paar Fränklein mehr verdienen können. Sogar der Schwarzhandel scheint bei solchen Leuten eine nicht ungeübte Methode zu sein!

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[1] Umbruch, Nr. 165, 26.8.1942, S. 4. Vgl. etwa auch den Artikel "Politik in der Kirche" im "Umbruch" vom 19.6.1943 (Umbruch, 1943.06.19).