Die fürstlichen Forstingenieure Hugo und Karl Anderka erstellen Waldkarten und revidieren die 10jährigen Waldwirtschaftspläne


Zeitungsartikel, erschienen im "Liechtensteiner Volksblatt" [1]

13.4.1906

Forstwirtschaftspläne [2]

Die Forstwirtschaftspläne für die bereits begonnene zehnjährige Wirtschaftsperiode sämtlicher liechtensteinischen Wälder sind vor kurzem eingelangt. Wer in diese äußerst sorgfältig gearbeiteten, für die Forstwirtschaft im Lande höchst wichtigen Elaborate, die auch mit sauber ausgeführten Karten versehen sind, Einblick nimmt, ist in der Lage zu beurteilen, welchen Zeitaufwand und welche Mühe die Ausfertigung solcher Operate erfordert. Um die gelungene Durchführung des in Rede stehenden Werkes haben sich in erster Linie die Herren fstl. Forsttechniker Hugo Anderka, drzt. Forstmeister und Oberverwalter Seiner Durchlaucht des Fürsten Friedrich von und zu Liechtenstein in Rosegg (Steiermark) und Karl Anderka, Forstingenieur bei der fstl. Forsteinrichtung in Rabensburg verdient gemacht, die all ihr reiches Wissen und Können aufboten, um die Sache einem gedeihlichen Abschlusse zuzuführen. Ihnen gebührt daher in erster Linie der Dank des Landes für ihre gelungene Arbeit.

Aufgabe des Forstamtes ist es nun, die Durchführung der festgestellten Wirtschaftspläne zu bewerkstelligen. Nebenbei mag auch noch erwähnt werden, dass die nicht unbeträchtlichen Kosten der Ausfertigung dieser Wirtschaftspläne in gewohnter Munifizenz von Seiner Durchlaucht dem Landesfürsten [Johann II.]  getragen wurden, sodass den Gemeinden aus diesem Anlasse keinerlei Kosten erwachsen.

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[1] L.Vo., Nr. 15, 13.4.1906, S. 1.
[2] Seit 1892 sollten alle Wälder in einem zehnjährigen Rhythmus überprüft und planmässig bewirtschaftet werden. Im Zuge der Erstellung von Waldwirtschaftsplänen wurden alle Waldungen vermessen und auf Plänen dargestellt. Die Pläne 1892 erstellte Julius Gross, die Revisionsarbeiten 1902 Hugo Anderka und 1903 Karl Anderka. Die Pläne im Massstab 1:10'000 wurden in Wien gedruckt. Das Projekt wurde 1906 abgeschlossen und später nicht mehr weitergeführt.