Blumenegg, freie Reichsherrschaft

- 1804

Die freie Reichsherrschaft Blumenegg (Vorarlberg) war ein Reichslehen. Erste Erwähnung 1265. Ein Geschlecht, das sich nach dieser Herrschaft nannte, ist nicht bekannt.  Die Entstehung einer selbständigen Herrschaft war ein Ergebnis diverser (Erb-)Teilungen der Grafen von Montfort und Werdenberg.  Blumenegg war bis 1416 Teil der Grafschaft im Walgau, die ab 1258 im Besitz der Grafen von Werdenberg, ab 1342 der Linie Werdenberg-Sargans-Vaduz war. 1391 wurde Blumenegg den Freiherren von Brandis verpfändet, 1416 verkauft. Sonnenberg ging 1416 an die Grafen von Werdenberg-Sargans. Damit wurde die Grafschaft im Walgau aufgeteilt, die neuen Namen Blumenegg und Sonnenberg (Benennung nach den Burgen) wurden erst etwas später geläufig. 1510 kam die Herrschaft Blumenegg an die  Grafen von Sulz, 1612/14 an die Abtei Weingarten. Im Zusammenhang mit der Säkularisierung des Klosters Weingarten (Reichsdeputationshauptschluss) kam 1802 Blumenegg zunächst an Nassau-Oranien, das sie 1804 an Österreich verkaufte. Zu Blumenegg gehörten seit der Abtrennung von Sonnenberg im frühen 15. Jh. die Dörfer Thüringen, Bludesch, Ludesch und das Grosse Walsertal ohne Fontanella. Die ursprünglich aus dem 13. Jh. stammende Burg (Gemeinde Thüringerberg) wurde mehrfach zerstört und nach einem Brand 1774 aufgegeben.

Lit.: HLFL, Wikipedia, Alois Niederstätter: Blumenegg, 2004


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