Schaie [Rotter] Fritz, Dir., dt. Theaterunternehmer

* 3.9.1888 in Leipzig, † 7.10.1939 in Colmar (F). Jude. Seit 1919 Künstlername Fritz Rotter.  1931 zusammen mit seinem Bruder Alfred Einbürgerung in Mauren. 1933 Opfer bei einem Entführungsversuch durch liechtensteinische und deutsche Nationalsozialisten. 1933-1939 in Frankreich, wo er im Juli 1939 wegen eines Checkbetrugs verhaftet wurde. Im Gefängnis gestorben.

Lit.: Peter Kamber, Zum Theaterkonzern der Rotter, JBL 106, S. 86 ff.; Kamber, Fritz Rotter, JBL 113, S. 107 ff.;Wikipedia


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Datum Titel Signatur Scan
09.02.1933 Das "Darmstädter Tagblatt" kritisiert die Kapitalflucht nach Liechtenstein LI LA RF 131/409/062
01.03.1933 Regierungschef Josef Hoop berichtet über die Massnahmen gegen die antiliechtensteinische Pressekampagne im Zuge der Rotteraffäre LI LA RF 131/409/074
05.04.1933 Rudolf Schädler wird nach dem Rotterüberfall als Beschuldigter gerichtlich einvernommen und sodann in Untersuchungshaft gesetzt LI LA J 007/S 066/043/002
05.04.1933 Alfred Schaie (Rotter) und dessen Frau Gertrud verunglücken auf der Flucht vor Nationalsozialisten in der Erblerüfe LI LA J 007/S 066/043/005
06.04.1933 Die Leichen von Alfred Schaie (Rotter) und seiner Ehefrau Gertrud werden einer Totenschau unterzogen LI LA J 007/S 066/043/018
06.04.1933 Die Staatsanwaltschaft beantragt die Auslieferung der sechs in Österreich verhafteten Rotter-Attentäter LI LA J 007/S 066/043/010
06.04.1933 Eugen Frommelt wird nach dem Rotterüberfall als Beschuldigter gerichtlich einvernommen und sodann in Untersuchungshaft gesetzt LI LA J 007/S 066/043/013
06.04.1933 Rudolf Schädler wird wegen des Rotterüberfalls erneut gerichtlich einvernommen LI LA J 007/S 066/043/017
07.04.1933 Fritz Schaie (Rotter) wird nach dem nationalsozialistischen Entführungsversuch als Zeuge gerichtlich einvernommen LI LA J 007/S 066/043/025
07.04.1933 Die "Vossische Zeitung" kritisiert die Einbürgerung der Gebrüder Rotter (Schaie) in Liechtenstein Vossische Zeitung, 7.4.1933
09.04.1933 Die liechtensteinische Regierung protestiert gegen die deutsche Pressekampagne gegen Liechtenstein LI LA RF 131/409/032
11.04.1933 Die Regierung verweist hinsichtlich der Auslieferung ausländischer Delinquenten auf die liechtensteinische Strafprozessordnung (Rotterüberfall) LI LA RF 131/409/008
04.05.1933 Gegen die Rotter-Attentäter Peter Rheinberger, Rudolf Schädler, Eugen Frommelt und Franz Roeckle wird Anklage erhoben LI LA J 007/S 066/043/098
24.05.1933 Der preussische Justizminister ersucht die liechtensteinische Regierung um die Auslieferung von Fritz Schaie bzw. um die Aberkennung dessen liechtensteinischer Staatsbürgerschaft LI LA RF 131/409/103
08.06.1933 Die Rotter-Attentäter Rudolf Schädler, Peter Rheinberger, Eugen Frommelt und Franz Roeckle werden zu Kerkerstrafen zwischen 4 und 12 Monaten verurteilt LI LA J 007/S 066/043 (a)
09.06.1933 Der Dortmunder "Generalanzeiger" berichtet über die Schlussverhandlung im Rotterprozess General-Anzeiger für Dortmund, 9.6.1933
23.06.1933 Die liechtensteinische Regierung lehnt es der deutschen Reichsregierung gegenüber ab, Fritz Schaie (Rotter) die liechtensteinische Staatsbürgerschaft zu entziehen LI LA RF 131/409/125
29.06.1935 Der "Heimatdienst" warnt vor der "jüdischen Überfremdung" Liechtensteins L.Heimatd., 1935.06.29
10.06.1936 Das "Liechtensteiner Vaterland" gibt antisemitische Anschuldigungen gegen Sally Isenberg wieder L.Va., 1936.06.10
18.06.1936 Der Landtag diskutiert über die Einbürgerung von Juden LI LA LTP 1936/086
01.08.1936 Pressekampagne des nationalsozialistischen Blattes "Der Stürmer" gegen die Juden in Liechtenstein Stürmer, 1936/35