Regierungschef Josef Hoop berichtet über die Verhandlungen mit der Schweiz betreffend die Abtretung des Ellhorns


Schreiben von Regierungschef Josef Hoop an Emil Schoch, Direktor der Schweizerischen Volksbank in St. Gallen [1]

8.3.1940

Sehr geehrter Herr Direktor!

In der Beilage übersende ich Ihnen die gesamten in der fraglichen Angelegenheit aufgelaufenen Akten. Die Verhandlungen sind bis auf mein Schreiben an Herrn Legationsrat Dr. [Peter Anton] Feldscher mündlich geführt worden.

Auf mein Schreiben hin fand am 19. Jänner l[etzten] J[ahres] in Bern eine Besprechung statt, an der ich hätte teilnehmen sollen. Indessen bin ich am 18. Jänner mit einer gründlichen Grippe, die mich volle 14 Tage ans Bett fesselte, von Wien zurückgekehrt und musste die Herren Regierungschefstellvertreter Dr. [Alois] Vogt und Landtagspräsident [Anton] Frommelt bitten, zu den Verhandlungen nach Bern zu reisen. Diese beiden Herren machten neuerdings auf die grossen Schwierigkeiten aufmerksam und konnten irgendwelche Zusagen nicht machen. In der Folgezeit wurde das Projekt von Schweizer Seite selber fallen gelassen.

In der Hoffnung, dass diese Aufklärungen Sie instandsetzen, die Angelegenheit ins richtige Licht zu rücken, verbleibe ich mit dem verbindlichsten Danke für Ihre freundlichen Bemühungen und hochchtungsvollen Grüssen.

Ihr ergebener

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[1] LI LA RF 197/481/005.