Die Mozartstiftung in Frankfurt gibt Rheinberger die Bewerbungsmodalitäten bekannt, auch eine Prüfungsarbeit ist zu fertigen.


Brief Dr. Ponfick an Josef G. Rheinberger


Frankfurt a/M d. 25ten Febr.1856
Herrn Jos. Rheinberger
in München
Ihre Bewerbung um das Stipendium der Mozartstiftung ist durch Beschluss des Verwaltungs=Ausschusses für zulässig erkannt worden. Das nun einzuhaltende Verfahren wird Ihnen nicht unbekannt sein, indess wird die Feststellung desselben nicht überflüssig sein. Sie haben nämlich nach §27 unserer Stiftungs- Statuten unter der Aufsicht eines Meisters der Tonkunst die Composition eines Liedes u. eines Instrumentalquartettsatzes als Prüfungsarbeiten zu fertigen.

In der Voraussetzung dass Hr. Kapellmeister Fr. Lachner in München sich dieser Aufsicht unterziehen werde, haben wir im beigefügten Schreiben denselben hierum ersucht. Sie wollen daher ihm dies Schreiben gefäll. behändigen u. das Weitere von denselben entgegennehmen.

Die von Ihnen zu fertigenden Arbeiten sind nach Verlauf von längstens 2 Monaten u. in 4facher Ausfertigung zu liefern.
Hr. Kapellmeister Fr. Lachner wird Ihre Arbeiten nach deren Vollendung sogleich an uns einsenden u. der Verwaltungs= Ausschuss wird dann nach Vorschrift der Statuten weiter damit verfahren.
Achtungsvoll der Verwaltungsausschuss u.i.d.N.

Dr. Ponfick, Präsident

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