Josef G. Rheinberger berichtet seinem Vater, dass er sich beim hiesigen Conservatorium für die Clavierlehrerstelle bewerben möchte.


Brief Josef G. Rheinberger an seinen Vater Johann Peter Rheinberger
8.Mai 1858, München


Theuerster Vater!

Da ich zum Behufe einer Bewerbung um die am hiesigen Conservatorium durch Abgang des Herrn Wüllner erledigten Clavierlehrerstelle eine Eingabe an das Kgl. b. Ministerium der Kirchen und Schul=Angelegenheiten zu machen habe, so rieth mir Hr.Prof. Maier auch das Zeugnis des Hr. Director Fr. Lachner beizulegen. Da ich aber dasselbe nicht hier habe, so ersuche ich Sie, Theuerster Vater, es mir mit umgehender Post zu schicken, indem die Eingabe pressirt. Ob ich Aussichten zur Erlangung dieser Stelle habe, weiss ich nicht - doch haben mich Maier, Leonhard u. Schafhäutl ermuthigt. Was Hauser dazu sagen wird, weiss ich noch nicht, er ist gegenwärtig nicht hier. Da ich die Eingabe schreiben muss, habe ich nicht Zeit mehr zu schreiben und verbleibe in Wiederholung obiger Bitt Ihr treuester Sohn

J. Rheinberger. München d.8.5.58

Tonis Brief habe ich erhalten.

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