Jean Becker berichtet J. G. Rheinberger von der erfolgreichen Aufführung seines Quartetts op. 89 und bittet um ein Exemplar seines Buches über Composition, Theorie und Contrapunkt für seine Bibliothek


Brief von Jean Becker an Josef Rheinberger:


Amsterdam, 2.2.1876

Hochverehrter Meister!

Ich hatte mich verpflichtet, Ihnen Meldung von der ersten Aufführung Ihres (meines) Quartetts op.89 zu machen. Aus beiliegendem Programm ersehen Sie Ort und Tag. (Amersfort 1.2.1876). Das Publikum applaudirte jedem Satz sehr warm. Die nächsten Städte, wo Ihr Werk zur Aufführung kommt, werden Luxemburg am 10ten und Frankfurt am l7ten d.M. sein. Wohl werde ich es noch diese Saison nach Berlin, Dresden, Leibzig, vielleicht auch noch nach Wien bringen.

Jetzt eine Bitte! Wenn Sie ein übriges Exemplar eines Ihrer Bücher [1] über Composition, Theorie, Contrapunkt oder dergleichen haben, so spenden Sie es freundlichst meiner angehenden Bibliothek. Es muss aber ein nettes Wort Ihrer Hand tragen.

Am 15.d.M. bin ich einen Tag zu Hause, Mannheim, Neckargärten.

Mit aufrichtiger Gratulation, Dank und Gruss Ihr

Jean Becker.

Meinen Respekt Ihrer liebenswürdigen Hausfrau.

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[1] Rheinberger hat nie ein Buch veröffentlicht.