J. Maho, Editeur de Musique aus Paris, interessiert sich für das Verlagsrecht für J. G. Rheinbergers Klaviermusik in Frankreich und Belgien


Brief von Editeur de Musique J. Maho an Josef Rheinberger:

 

Paris, 21.9.1876

Sehr geehrter Herr Jos. Rheinberger!

/... / Ich bin ein grosser Verehrer Ihrer Compositionen und hätte gern einen Versuch gemacht, solche auch in Frankreich unter das Publicum (ich spreche natürlich von dem echt musikalischen Publicum, welches leider hier noch an Zahl ziemlich beschränkt) zu bringen. Für Gesangscompositionen wäre die Sache vorläufig beynahe unmöglich, sowie auch Orchester-Sachen; am liebsten beschränkte ich meine ersten Versuche auf Clavier-Nummern-Musik und auch Clavier allein. Wären Sie geneigt, mit mir in Verbindung zu treten und würden Sie mir von oben besprochenen Werken das Verlagsrecht für Frankreich und Belgien gegen den hiesigen Verhältnissen angemessene Honorare abtreten?

Deutschland, England, etc. etc. bleibt natürlich zu Ihrer anderweitigen Verfügung. Von Hrn. Fritsch habe ich das Verlags-Recht in oben besprochener Art von Ihrem op.38 Clavier-Quartett für 200 Mark übernommen. Kann ich Ihnen ein ähnliches Honorar für ein Trio, eine Violin-Sonate und Violoncell-Sonate, also 600 Mark bieten? Oder können Sie von den bereits erschienenen noch für Frankreich-Belgien disponiren? Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, dass ich der Erste bin, der Ihre so werthvollen Productionen in Frankreich einzuführen versucht, was Sie vielleicht bewegen könnte, mir in etwas aufmunternder Form entgegen zu kommen. Anliegend sende ich Ihnen den Catalog meiner Kammermusik-Verlags-Artikel, was Ihnen beweisen soll, dass Sie nicht in unwürdiger Gesellschaft sein würden.

 

Lassen Sie mir eine günstige Antwort zukommen und genehmigen Sie unterdessen die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung

Ihres ganz ergebenen

J. Maho.

 

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