Algernon Ashton bedankt sich bei Rheinberger für dessen Anerkennung und erkundigt sich nach neuen Werken des Meisters


London, den 3. April 1899

44, Hamilton Gardens.

St. John's Wood. N.W.

Hochverehrter, geliebter Meister!

Ihre überaus herzlichen und liebenswürdigen Zeilen haben mir die grösste Freude und Genugthuung bereitet, und ich beeile mich, Ihnen dafür meinen schönsten Dank abzustatten. Dass Sie meine jüngst im Druck erschienenen Compositionen mit Interesse durchgelesen haben, gereicht mir zur grössten Ehre, und Ihre ermuthigenden Worte werden mich zu weiterem Schaffen anspornen.

Ihre Mittheilung, dass Sie ein neues Trio (No.4)[1] unter der Presse haben, interessirt mich ausserordentlich, und werde ich nicht versäumen, mir dieses gewiss herrliche Werk sofort nach Erscheinen anzuschaffen.

Mit grosser Betrübnis entnehme ich aus Ihren theuren Zeilen, dass Ihre Gesundheit in der letzten Zeit etwas zu wünschen übrig liess. Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen baldigste und vollständige Besserung, und in dieser dringenden und zuversichtlichen Hoffnung verbleibe ich mit nochmaligem schönsten Dank und den allerherzlichsten

Grüssen Ihr Sie hoch verehrender und treu ergebenster
Algernon Ashton.

 

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[1] ein neues Trio = Klaviertrio Nr. 4, op. 191, in F-dur, komp. 1898.