Das Liechtensteiner Volksblatt publiziert eine Meldung aus dem Fürstenhaus betr. den Militärdienst der Prinzen von Liechtenstein im Ersten Weltkrieg


Meldung aus dem Fürstenhause, nicht gez. [1]

12.12.1914

Aus dem fürstlichen Hause. Prinz Heinrich Liechtenstein, Rittmeister im 13. Ulanenregiment, ist schwer verwundet worden. Er erhielt einen Schuss unterhalb des rechten Auges, der bei der Schläfe heraustrat, und wurde nach Breslau gebracht. Fünf Brüder des Verwundeten dienen gleichzeitig in der Armee, von denen Prinz Alfred bereits durch einen schweren Fußbruch zu den Verwundeten zählt, während der älteste Bruder Prinz Franz im Dienste erkrankt ist. Die Prinzen Karl und Alois dienen in Serbien. Außer diesen Söhnen des im Jahre 1907 verstorbenen Fürsten Alfred Liechtenstein stehen Prinz Franz und der Bruder des Leiters des Kriegshilfsbureaus Prinzen Eduard Prinz Friedrich Liechtenstein, der als Oberstleutnant im 4. Ulanenregiment dient, im Felde.

Dr. Prinz Eduard Liechtenstein, der Leiter des Kriegshilfsburaus, wird sich in Vertretung der offiziellen Kriegsfürsorge für Oesterreich nach Genua begeben; dort wird dieser Tage ein amerikanisches Kriegsschiff mit Waren im Werte von 10 Millionen Kronen eintreffen. Diese Waren hat ein in den Vereinigten Staaten von Nordamerika gebildetes Komitee als Weihnachtsbescherung für die armen Waisen der Gefallenen aller Staaten nach Genua abgesandt. Die für Deutschland und für Oesterreich-Ungarn bestimmten Gaben im Werte von 2 Millionen werden dort ans Land gebracht.

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[1]

L.Vo. 12.12.1914, S. 1.