Sygina von Schellenberg, Äbtissin zu Lindau, erklärt, dass sie auf Bitten des Heinrich Güderscher, Bürger zu Lindau, dessen Haus und Hofstatt zu Lindau von ihm aufgenommen und dieses den beiden Chorfrauen Katharina und Anna, Schwestern, von Triesen gemeinsam geliehen habe; diese hätten ihm dafür 13 Pfund Pfennig guter Konstanzer Münze gegeben. Gleichzeitig liehen Katharina und Anna dem Heinrich Güderscher das Haus mit Hofstatt um 1 Pfund Pfennig Jahreszins, zahlbar jeweils zu Lichtmess und an Johannes des Täufers Tag zur Sonnwende je 10 Schilling.


Wird der Zins an diesen beiden Tagen nicht entrichtet, dann sollen Haus und Hofstatt an die beiden Chorfrauen von Triesen fallen. Güderscher hat vom Zins die allgemeine Steuer der Lindauer Bürger zu tragen.

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Original im Hauptstaatsarchiv München, Lindau Reichsstadt Urkunde n. 78.