Nach dem Tod der Äbtissin Sigena von Schellenberg wird Katharina von Triesen zur neuen Äbtissin von Lindau gewählt.


Abt Hermann von Pfäfers, Berthold Propst von Langnau und Nikolaus genannt von Wolfurt, Kanoniker in Lindau, geben bekannt, dass nach dem Tode der Äbtissin Sigena von Schellenberg ("bone memorie domina Sygna de Schellenberg") in Lindau am Montag den 16. Mai 1356 und ihrem Begräbnis am folgenden Dienstag, an dem selben Tage zur Wahl einer neuen Äbtissin sich im Kapitelsaale die Kanoniker Nikolaus, genannt von Wolfurt, und Nikolaus, genannt Münser, beide Priester, dann die Kanonissen ("canonicae") Katharina, genannt von Triesen ("Kath. dicta de Trisun), Agnesa von Arbon, Anna, genannt vonTriesen ("Anna dicta de Trisun"), Margareta, genannt Brümsin, Anna, genannt Marschalchin, Agnesa, genannt von Wolfurt, Ursula, genannt von Schellenberg ("Vrsula dicta de Schellenberg"), Susanna genannt von Rosenhartz, Anna genannt von Horwun und Adelhild, genannt von Montfort versammelten und dass diese einstimmig ihnen dreien die Wahl übertrugen. Nach Einvernahme vieler Personen haben sie gemeinsam Frau Katharina genannt von Triesen ("dominam Kath. dictam de Trisun") als eine in allem kluge, ehrenhafte Frau von guter Lebensführung, guten Rufes und ehrbaren Benehmens, im gesetzlichen Alter und ehelicher Geburt ("Dominam utrique providam atque honestam, bone vite, fame et conversacionis ... in etate legitima constituta de legittimo matrimonio procreatam") verdienterweise ausgewählt, worauf sie alle einverstanden waren und die Wahl dem Volke verkündeten. Sie selbst fügte sich dem Willen Gottes und nahm die Wahl an.

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