Die Ritter Heinrich Schenk der Ältere und seine Söhne Konrad und Heinrich vermitteln in einem Streit zwischen Heinrich von Hefigkofen und dem Abt und Konvent von Salem.


Die Ritter Heinrich Schenk der Ältere und seine Söhne Konrad und Heinrich erklären, dass Heinrich von Hefigkofen dem Abt und Konvent von Salem an Leuten und Besitz und besonders mit der Verbrennung des Hauses in Tepfenhart viel Schaden und Beschwernis zugefügt und deswegen sei Konrad von Hefigkofen, der Vater des genannten Heinrich, der mit seinen Söhnen zum Verlust des Seelenheiles dem Kloster noch grössere Leiden zuzufügen drohte, durch die Knechte der Brüder Marquard und Ulrich von Schellenberg, Stellvertreter des Römischen Königs Rudolf, und die Diener der Genannten von Salem gefangen und einige Zeit in Fesseln gelegt worden. Durch Vermittlung der Aussteller geschah jedoch zwischen den Parteien folgender Vergleich: Der genannte Heinrich und seine Brüder Hermann, Albert und Konrad samt ihrem Vater Konrad versprachen nach dessen Freilassung unter Eid, denen von Salem in keiner Weise Schaden zuzufügen. Als Schadenersatz gaben die von Hefigkofen alle ihre Besitzungen in Grünenbach, die sie vom wackeren Manne, Herrn Swiger genannt Tumme von Neuburg, zu Lehen hatten, mit dem Zehnt in Biburg, den sie von den Rittern Rudolf und seinem Bruder, den Ruschen zu Lehen hatten, wobei die von Salem die Zustimmung dieser Herren einholen, dann die von Hefigkofen diesen gegenüber auf die Lehen verzichten sollten. Bei Zuwiderhandeln haben die Aussteller gegen die von Hefigkofen vorzugehen, bis Wiedergutmachung geschieht. Die von Salem versprachen, bei den Brüdern von Schellenberg und anderen Richtern König Rudolfs im Wirkungsbereich der von Schellenberg durchzusetzen, dass die von Hefigkofen wegen der Schäden in Zukunft weder sachlich noch persönlich verfolgt werden. Die Urkunde soll mit den Siegeln der Aussteller und derer von Schellenberg versehen werden. Zeugen sind der Dekan in Ilmensee, Dietrich, Pfarrer in Bermatingen, der Pfarrer in Meersburg, Ritter Nikolaus von Helmsdorf, Swiger von Deggenhausen, Rudolf von Oberrieden, Konrad von Mehlishofen, der sogenannte Ekol von Markdorf, Abt Ulrich, Bruder Heinrich der Keller von Isny, Bruder Eberhard von Steckborn, Mönche von Salem und viele andere ehrbare Männer. Am Ende folgt die Erklärung der Brüder Marquard und Ulrich, Ritter von Schellenberg als Stellvertreter König Rudolfs, "dass wir die Vorgenannten von Hefigkofen auf Bitten von Abt und Konvent des Klosters Salem von jeder Verfolgung, Vergeltung oder Strafe, welche sie wegen der Salem zugefügten Schäden oder Beschwerungen verdienten, oder verdient zu haben schienen, für uns und alle Richter in unserem Distrikt lossprechen und mit Anhängung unserer Siegel als losgesprochen bekennen."

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Original im Generallandesarchiv Karlsruhe Abteilung 4 Salem Konvolut 633.