Johann Baptist Büchel verfasst aus Anlass des Besuchs des Fürsten Johann II. das Gedicht "Der Liechtensteiner in der Fremde" ("An die Heimat"), das von Josef Gabriel Rheinberger vertont wird


Lied, Text Johann Baptist Büchel, Musik Josef Gabriel Rheinberger[1]

Der Liechtensteiner in der Fremde

O Heimatland in weiter Fern,
Wirst du genannt, lausch ich so gern.
Bin ich im Wald, im Wiesengrün,
Nach dir geht bald mein Sehnen hin.

Wenn Schlummer bringt dem Winter Ruh,
Mein Geist sich schwingt den Alpen zu.
Sing ich dein Lied: es klingt so traut;
Durchs Herz mir zieht der Heimat Laut.

Wenn Winde wehn von fern heran,
und Wolken gehn in luftger Bahn,
Sinds Boten mir vom Ländchen mein,
Ein Gruss von dir, o Liechtenstein!

O glücklich Los, schlöss einst zur Ruh
In deinem Schooss ein Grab mich zu!
O Liechtenstein, o teures Land!
Du Wiege mein am Rheinesstrand!

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[1] LI LA PA 5/212/5, handschriftliche Fassung. Vermerk am Schluss: "1885 J. B. Büchel. In Noten gesetzt von J. v. Rheinberger am 24. Juni 1896". Anlass war der Besuch von Fürst Johann II. vom 19.7. bis 25.7.1896 in Liechtenstein. J. B. Büchel drängte Rheinberger weiterer Gedichte zu vertonen, doch der kam diesem Wunsch nicht nach. Das Lied wurde unter dem Titel "An die Heimat" bekannt (Rheinberger Werke WoO 86).