Johannes Bartz drückt in diesem Breif seine Bewunderung für das Werk "Montfort" aus.


Moskau, 5. März 1892.

Herrn

J. Rheinberger

Königl. Hofkapellmeister

Hochverehrter Meister.

Zugleich mit diesem Schreiben geht an Ihre werte Adresse ein Programm und musikalisches Referat der Moskauer Deutschen Zeitung unter Kreuzband ab. Aus beidem ersehen Sie, Herr Kapellmeister, dass am 2. März Ihr herrliches Werk "Montfort" unter meiner Leitung hierselbst zur Aufführung gelangt ist. Es ist mir ein Herzensbedürfnis, dem Schöpfer dieses poesievollen Werkes mitzuteilen, dass der 115 Menschen zählende Chor, bestehend aus Mitgliedern der hiesigen deutschen Kolonie, mit wachsender Begeisterung die Chöre zu "Montfort" studirt hat, und dass im Konzert das ganze Publikum von dieser Tondichtung hingerissen gewesen ist.

Der Wunsch nach Wiederholung dieser Aufführung ist ein allgemeiner.

Im Namen meines Chores und der Solisten, sowie aus eigenem Herzensdrange sage ich Ihnen, verehrter Meister, Dank für die Schöpfung dieses Werkes. Gott erhalte Sie uns lange in alter, frischer Schöpfungskraft.

Ihr Sie herzlich verehrender

J. Bartz

Organist a.d. evang. luth.

St. Petri-Pauli-Kirche.

Moskau, d. 5. März 1892.

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