Die "Liechtensteiner Nachrichten" rufen dazu auf, Weihnachtsgeschenke im Inland einzukaufen


Artikel in den "Liechtensteiner Nachrichten" [1]

17.12.1929

Kauft im Inlande!

Es naht die Zeit froher Festtage. Eltern, Kinder, Geschwister, Freunde, Verwandte u. Bekannte wollen durch gegenseitige Beschenkung ihrer Liebe und Verehrung aufs neue Ausdruck geben. Der Einkauf der Geschenksartikel, seien es Gebrauchs- oder Luxusgegenstände, belebt den Geschäftsverkehr über diese Zeit ausserordentlich. Da in unserm Lande die schwere Krisis der Nachkriegszeit immer noch sehr fühlbar ist und lähmend auf den Gewerbe- und Handwerkerstand einwirkt, darf wohl darauf hingewiesen werden, dass speziell bei den kommenden Weihnachtseinkäufen es doppelte Pflicht unserer Bevölkerung ist, der wirtschaftlichen Solidarität zu gedenken. Gewerbe und Kleinhandel, Landwirtschaft und Industrie haben Interesse am gegenseitigen Verkehr und leben in steten Wechselbeziehungen. Dessen muss sich jeder Einzelne in seinen Geschäftsbeziehungen bewusst bleiben, damit das ganze Volk an der Erhaltung und Wiedererstarkung der wirtschaftlichen Verhältnisse sich beteiligt.

Denken wir deshalb beim Einkaufe der Geschenke an die Mitbürger unserer Gemeinde, unseres Landes, so verbinden wir mit der Freude, die wir bereiten, die Förderung und Stärkung unserer engeren Heimat, wir pflanzen Heimatgefühl und Heimatliebe. Gegenseitige Rücksichtnahme ist Gebot christlicher Nächstenliebe und hilft mit, Arbeitsfreude und Zufriedenheit aller Volksschichten zu fördern und zu erhalten.

Die Inserate in den "Liechtensteiner Nachrichten" zeigen jedem, der etwas kaufen oder zu verkaufen wünscht, wo dies am vorteilhaftesten geschehen kann!

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[1] L.Na., Nr. 150, 17.12.1929, S. 1.