Der Organist Heinrich Reimann dankt Rheinberger für die Zusendung Suite in c-moll, op. 166, für Violine und Orgel


d. 14.IX.98, Charlottenburg II

Knesebeckstr. 77 

Hochverehrter Meister,

Nehmen Sie meinen verbindlichsten Dank für die „Suite“[1], die mir in voriger Woche von Kistner aus Leipzig zugegangen ist. Ich bringe sie gewiss im Laufe dieses Winters zur Aufführung und freue mich schon jetzt darauf! Dass ich Ihrer übrigens stets gedenke, mögen Sie aus beifolgenden Programmen ersehen.

Ich gedenke diesen Winter Ihre sämmtlichen Sonaten[2] zu spielen und kann Ihnen nur sagen, wie diese Ihre wundervollen Werke mir immer lieber werden, je mehr und tiefer ich mich mit ihnen beschäftige!

Möge es Ihnen recht gut gehen und mögen Sie noch recht lange und recht Vieles für unsere heilige Kunst wirken und schaffen.

In grosser Verehrung und Dankbarkeit

ganz ergebenst
H. Reimann.

 

 

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[1]die „Suite“ = Suite in c-moll, op. 166, für Violine und Orgel, komp. 1890/91.
[2] Ihre sämmtlichen Sonaten = Bis 1898 waren 18 Orgelsonaten Rheinbergers erschienen.