Brandis Wolfhart IV. von, Freiherr, Landesherr

Erwähnt ab 1356, † 1418. Sohn von Wolfhart I. und Agnes von Montfort-Feldkirch. Bruder Ulrich Thürings, Stiefbruder Hartmanns IV. (II.) und Heinrichs V. (I.) von Werdenberg-Sargans-Vaduz. ∞ Clementa von Thierstein. Nach dem Tod des Vaters 1371 trat er mit seinemBruder Ulrich Thüring das väterliche Erbe im Emmental an. Spätestens 1395 erwarb er die 1391 an Ulrich Thüring verpfändete Herrschaft Blumenegg. 1397 und 1399 verpfändeten Heinrich V. und Hartmann IV. (II.) von Werdenberg-Sargans-Vaduz die Grafschaft Vaduz an ihre Stiefbrüder Brüder Wolhart IV. und Ulrich Thüring. Die Verpfändungen wurden nicht mehr eingelöst. 1404 und 1409 verpfändete Hartmann IV. auch den südlichen Teil des Eschnerbergs an Wolfhart IV.; 1416 folgte der Verkauf. 1405 gingen auch die Einkünfte aus der Herrschaft Blumenegg an ihn über.

Lit.: HLFL


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1.4.1365, St. Gallen Rüdger Maness, Vogt der Stadt St. Gallen und Bürgermeister zu Zürich, entscheidet, dass Bernhard Völi und Ulrich Horkental, die Totschläger des klösterlich st. gallischen Eigenmanns Ulrich Wildrich selig, den Abt entschädigen sollen. Zeugen sind u.a. Graf Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch, Rudolf VI. von Werdenberg-Sargans-Vaduz, Heinrich V. von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, Ulrich Thüring von Brandis und Wolfhart II. von Brandis. LUB I, Bd. 2, Nr. 47. Auszug.
24.12.1392 457 Herren, Ritter und Edelknechte in Schwaben verbünden sich um das St. Georgs-Banner. Aufgeführt sind u.a.: Graf Heinrich von Werdenberg-Sargans, Herr zu Vaduz, Graf Albrecht von Werdenberg-Heiligenberg, Graf Heinrich von Werdenberg, Herr zu Rheineck, Graf Albrecht von Werdenberg, Herr zu Heiligenberg, Graf Rudolph von Werdenberg, Graf Hug von Werdenberg, sein BruderWolfhart II. (Wölffli) von Brandis, Ulrich Thüring von BrandisTölzer III. von Schellenberg-Kisslegg, sein Bruder Marquard III. von Schellenberg-Kisslegg, sein Bruder,Eglolf II. von Schellenberg- Wasserburg,Marquard II. von Schellenberg- Wasserburg, sein Bruder,Hans III. von Schellenberg-Lautrach-HohentannHeinrich V. von Schellenberg-Lautrach-Hohentann, sein Bruder,Dielegen von Marmels, Vertrauter Hartmanns, Bischofs zu ChurEberhart Trisner, sesshaft in Nüziders, ein Nachkomme der Ritter von Triesen. LUB I, Bd. 5, Nr. 590.
22.7.1396 – 23.1.1397 Die Brüder Graf Hartmann, Bischof von Chur und Graf Heinrich von Werdenberg-Vaduz verpfänden die Grafschaft Vaduz an ihre Stiefbrüder Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis für angeblich 2000 fl. LUB I, Bd. 4, Nr. 28.
6.7.1398, Feldkirch Bischof Hartmann von Chur, Graf von Werdenberg, der seinen (Halb-)Brüdern Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis und ihren Erben die Feste Blumenegg mit Leuten und Gütern übergeben hatte, hat diesen Besitz nach Ausweis der beiderseits gegebenen Briefe auf Lebenszeit wieder zurückerhalten und verspricht seinen Brüdern und deren Erben jährlich auf St. Hilarientag 100 Pfund Pfennig Konstanzer Münze Zins zu geben. LUB I, Bd. 3, Nr. 320.
22.4.1399, Chur Bischof Hartmann von Chur stellt die Grafen von Sargans sicher für eine Bürgschaft von 24 Mark Jahreszins, die sie für ihn gegen seine Halbbrüder Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis übernommen haben. Falls Hartmann die Feste Vaduz nicht von denen von Brandis löst und letztere die Einlösung denen von Sargans nicht gestatten wollen, bevor ihnen jene 24. Mark ausbezahlt sind, so sollen Hartmanns Erben und die Churer Kirche unverzüglich für die Zahlung der 2000 Gulden an die von Brandis sorgen, damit die von Sargans dadurch keinen Schaden haben. LUB I, Bd. 2, Nr. 86.
1401 (?) Bischof Hartmann von Chur überlässt Wolfhart von Brandis und Ulrich Thüring von Brandis [die Grafschaft] Vaduz für 3000 fl. pfandweise. LUB I, Bd. 4, Nr. 32.
1404 Bischof Hartmann von Chur, Graf von Werdenberg-Vaduz, verpfändet seinen Teil der Herrschaft Schellenberg mit Einwilligung seiner Vetter, der Grafen von Werdenberg-Sargans, an seine Stiefbrüder Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis. LUB I, Bd. 4, Nr. 35.
1404 Bischof Hartmann von Chur, Graf von Werdenberg- Vaduz, verpfändet seine Grafschaft Vaduz mit Einwilligung seiner Vetter, der Grafen von Werdenberg-Sargans, an seine Stiefbrüder Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis für angeblich 5'000 fl. LUB I, Bd. 4, Nr. 36.
24.3.1405, Zürich Der Notar Jodokus, genannt Ris von Zürich, Kleriker der Diözese Konstanz, erklärt, dass Peter, genannt Müller von Zürich, nach seiner Behauptung Anwalt oder Bote der Freiherren Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis, eine Urkunde vom 19. Juni 1398 betreffend die Erbschaftsvereinbarung zwischen Bischof Hartmann und den Brüdern von Brandis vorwies und von ihm ein wortgetreues Transsumpt verlangte, das er ihm ausstellte. LUB I, Bd. 3, Nr. 332.
5.8.1405, Chur Die Grafen Hans, Hugo und Heinrich von Werdenberg, Herren zu Sargans, die Brüder Wolfram und Ulrich von Brandis, Graf Wilhelm von Montfort, Herr zu Bregenz, Graf Heinrich von Montfort, Herr zu Tettnang, seine Söhne Rudolf und Wilhelm, Freiherr Ulrich von Klingen, Frik Tumb, Burkart Schenk von Kasteln, gesessen zu Mammertshofen („Menbrechtshofen“) erklären, Herzog Friedrich von Österreich habe Bischof Hartmann von Chur gefangen gehalten und ihn jetzt gegen Urfehde und Bekräftigung des Bündnisses mit Österreich frei gelassen. Auf Bitten des Bischofs haben sie dem Herzog geschworen, falls der Bischof die Urfehde und das Bündnis nicht halten werde, weder ihm noch seinen Leuten Hilfe zu leisten. Sie verbürgen sich hiefür mit persönlicher Geiselschaft entweder in Schaffhausen, Winterthur oder Radolfzell einzustehen. LUB I, Bd. 3, Nr. 336.
1.9.1405, Chur Bischof Hartmann zu Chur, Graf von Werdenberg von Sargans, der seinen Brüdern Wolhart und Ulrich von Brandis und ihren Erben die Feste Blumenegg im Walgau samt Zubehör, Leuten und Gütern überlassen hatte, diese dann von den beiden wieder auf Lebenszeit gegen einen Zins von 100 Pfund Konstanzer Münze übernommen hatte, überlässt nun alle Rechte und Ansprüche daran seinem Bruder Wolfhart, wie er es laut Urkunde den Brüdern Brandis vormals zu Zürich vor offenem Gericht übergeben hatte. LUB I, Bd. 3, Nr. 338.
1.9.1405, Chur Freiherr Wolfhart von Brandis erklärt, dass Bischof Hartmann von Chur ihm die Feste Blumenegg im Walgau mit Leuten und Gütern übergeben habe, wie er sie von ihm auf Lebenszeit geliehen bekommen hatte. Er gelobt für sich und seine Erben an Eides statt, wenn er Blumenegg auf was immer für eine Art an sich brächte, Hartmann den Nutzen von Weingärten, Steuern und anderem, was zu Blumenegg gehört, auf Lebenszeit überlassen wolle, doch so, dass auch er seiner Mühe und den Kosten entsprechend Anteil habe. Sollte er aber statt in Blumenegg anderswo Leute und Güter erzwingen oder durch freundliche Vereinbarung erhalten, dann wolle er dem Bischof davon auf Lebenszeit soviel Nutzen zukommen lassen, als er gewöhnlich von Blumenegg bezogen hat, ebenfalls gegen Entschädigung für Mühe und Kosten. LUB I, Bd. 3, Nr. 339.
11.11.1405, Thüringen Freiherr Wolfhart von Brandis der Ältere entscheidet in Streitigkeiten zwischen Ludesch und Raggal wegen Weide, Marken und Gemeinderechten. LUB I, Bd. 3, Nr. 53.
1409 Graf Hartmann von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, Bischof von Chur, verpfändet Wolfhart von Brandis die Festung Vaduz und den werdenbergisch-vaduzischen Besitz am Eschnerberg. LUB I, Bd. 4, Nr. 42.
28.02.1409 Die Georgen Ritterschaft in Schwaben (St. Jörgenschild) verlängert ihren Bund mit der Stadt Konstanz bis zum 23. April 1412. Unter den Hauptleuten ist Marquard von Schellenberg, genannt Ruchti. Unter der Ritterschaft sind auch: Marquard von Schellenberg von Kislegg, Konrad von Schellenberg, Tölzer und Heinrich von Schellenberg, ein zweiter Konrad von Schellenberg und Wölfli von Brandis. (Kurzregest nach Büchel, JBL 1901, S. 260) LUB I, Bd. 5, Nr. 406.
1412 Bischof Hartmann zu Chur, Graf von Werdenberg-Sargans, verfügt über die Erbschaft seiner Burgen Sonnenberg und Blumenegg mit Zubehör zu Gunsten seines Bruders, dessen Sohnes, seiner Vettern sowie seiner beiden Schwestern nach Rat seiner Blutsverwandten, damit nach seinem Tod keine Streit aufkomme. LUB I, Bd. 3, Nr. 375.
2.11.1413, Bludesch Heinrich von Sant Viner, Landammann des Junkers Wolfart von Brandis im Walgau, entscheidet mit Rudolf von Bürs, genannt Liephart, seinem Bruder, Cuntz Waibel von Vallentschinen, Cuntz Busskugel, Landammann von Schlins als Spruchrichter in Streitigkeiten zwischen Frastanz und Nenzing wegen Weidgang auf den Alpen Palüd (Frastner Alpe Pälüd. )und Partifentz (Nenzinger Alpe Parpfienz). LUB I, Bd. 3, Nr. 68.
01.05.1414 Wolf von Brandis „der alt, ain fryger herre“ entscheidet in Streitigkeiten zwischen Nüziders und Ludesch. LUB I, Bd. 3, Nr. 69.
vor 6.9.1416 Graf Hartmann von Werdenberg-Sargans zu Vaduz, Bischof von Chur, überlässt seinen Teil des Eschnerberges für 4'000 Goldgulden gänzlich Wolfhart von Brandis. LUB I, Bd. 4, Nr. 47.
21.02.1699 Urbar der Herrschaft Schellenberg (Abschrift 21.2.1699) AT HALW U 1699 (Kaufvertrag Herrschaft Schellenberg)