Otto Schädler, Alois Vogt und Carl von Vogelsang weisen in einem Protestschreiben an die Regierung die in der "Spitzelaffäre" gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück


Abschrift eines Schreibens von Otto SchädlerAlois Vogt und Carl von Vogelsang an die Regierung [1]

23.1.1937

An die fürstl. liechtenst. Regierung, Vaduz

Die unterzeichneten Dr. Otto Schädler, Dr. Alois Vogt und Frhr. C. v. Vogelsang erheben hiemit energischen Protest gegen die Publikation des heutigen „L.Volksblattes" [2] als Regierungsorgan. Sie erklären hiemit, mit dem ihnen zur Last gelegten Schreiben an die Zolldirektion Lindau/Friedrichshafen, Devisenkontrolle nichts zu tun zu haben. Sie haben diesen Brief weder selbst geschrieben, noch zu schreiben veranlasst noch irgendwie Kenntnis davon gehabt.

Die Unterzeichneten bringen der Regierung hiemit zur Kenntnis, dass sie gegen die Redaktion des „L.Volksblattes" gerichtlich vorgehen werden u.zw. nach Abklärung der Zuständigkeit der schweizerischen Gerichte entweder hier oder in der Schweiz.

Gleichzeitig stellen die Gefertigten an die fstl. Regierung das dringende Verlangen auf sofortige Abklärung der Angelegenheit und stellen sich derselben zur Vernehmung zur Verfügung.

Hochachtungsvoll [3]

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[1] LI LA RF 169/170/002/005. Vgl. den Hausdurchsuchungsbefehl gegen Carl von Vogelsang vom 23. Jänner 1937 (LI LA RF 169/170/002/001).
[2] Im "Liechtensteiner Volksblatt" vom 23. Jänner 1937 war der Denunziationsbericht Vogelsangs gegen Steuerkommissär Ludwig Hasler von 1934 publiziert worden.   
[3] Das Schreiben wurde von Regierungschef Josef Hoop am 25. Jänner 1937 ad acta gelegt.